Drei Jahre lang fiel nicht ein Tropfen Wasser vom Himmel. Das Grenzgebiet von Äthiopien, Somalia und Kenia war 2020 bis 2023 von einer verheerenden Dürre betroffen. Die Menschen dort sind halbsesshafte Nomaden. Durch die Dürre hatten sie nichts mehr, womit sie ihre Tiere hätten füttern können. Mehr als 80% der Nutztiere sind verendet, was auch die Menschen in Armut und Hunger treibt. Für Wasser mussten sie immer weitere Strecken zurücklegen.
Nun regnet es seit einem Jahr wieder wie gewohnt - doch die Menschen leiden weiter. Ohne ihre Tiere können sich die Familien in Äthiopien, Kenia und Somalia nicht ernähren. Das unsichere Wasser gewinnen sie aus Pfützen und Wasserlöchern - Krankheiten und Parasiten sind die Folge.
Wo und wie hilft Caritas international während der Dürre in Ostafrika?
So trocken war es zuletzt vor 40 Jahren: Von der verheerenden Dürre 2020 - 2023 war nicht nur Äthiopien betroffen, sondern auch weite Teile Ostafrikas. Auch in Somalia, im Norden Kenias, im Norden Ugandas, in Eritrea, im Südsudan, im Sudan und in Dschibuti leiden die Menschen noch heute.
Das Überleben hängt nun von Nothilfe ab. Gemeinsam mit unseren Helferinnen und Helfern vor Ort kämpfen wir mit den Menschen in ganz Ostafrika gegen den Hunger und die Dürre. Unsere Hilfsmaßnahmen sind stets an die Begebenheiten des jeweiligen Landes und an die Bedürfnisse der Menschen angepasst. Wir transportieren Hilfsgüter in abgelegene Gebiete und sichern mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser das Überleben der Menschen. Gleichzeitig arbeiten wir daran, die Menschen wieder langfristig in die Selbstständigkeit zu versetzen Sie sollen ein eigenes Einkommen erzielen können, Nahrung selbst ernten und damit für ihr Leben selbst sorgen. Erfahren Sie hier, wie die Menschen in Kenia ohne Regen überleben.
Jetzt für die Menschen in Ostafrika spenden
Nicht nur unsicheres Wasser und der Hunger machen den Menschen zu schaffen. Auch die medizinische Versorgung ist in abgelegenen Gebieten Äthiopiens unzureichend. Krankenhäuser gibt es nur in Städten. Manche Gebiete haben zumindest ein kleines Gesundheitszentrum, in dem die Menschen bei kleineren Verletzungen behandelt werden können. Dort können die Frauen auch ihre Kinder gebären. Allerdings haben diese Zentren wenig Material, keine Möglichkeiten zur hygienischen Arbeit und in Trockenzeiten kein Wasser.
Daratu Goye hat ihr Kind in einem solchen Gesundheitszentrum geboren. Im Schein einer Handylampe. Ohne Stromversorgung sitzen die Krankenpfleger_innen nachts wirklich im Dunkeln - und Daratu ist einfach nur froh, dass sie die Geburt ohne Komplikationen erleben konnte. Wäre das Handy ausgegangen, hätten sie es ohne Licht schaffen müssen.
In Gesundheitszentren Südäthiopiens fällt oft der Strom aus - oder es gibt erst keine Energieversorgung. So hat auch Daratu Goye ihr Kind im Schein einer Handylampe geboren. Sie ist froh, dass die Geburt ohne Komplikationen ablief.Foto: Marijn Fidder / Caritas international
Auch Sake Jirma leidet unter den Folgen der Dürre. Sie ist Mutter von fünf Kindern und war lange Viehhirtin. „Jetzt muss ich Feuerholz sammeln und es verkaufen – das reicht aber kaum zum Überleben. In unserem Dorf versuchen wir gemeinsam zu überleben und helfen uns gegenseitig, wenn wir Hunger haben. Heute bin ich sehr glücklich, denn ich habe Lebensmittel und fünf Ziegen bekommen. Damit kann ich die Zeit überbrücken, bis meine Herde wächst. Die Ziegenmilch kann ich jetzt schon verkaufen. Ich bin sehr froh, dass die Trucks mit Wasser kommen. Ohne dieses Wasser wäre das Überleben schwer.
Wegen der Dürre musste Sake Jirma wegziehen - sie ist aus ihrem Dorf hin zur einzigen geteerten Straße gezogen, die Moyale mit der Hauptstadt Addis Abeba verbindet. Sie hofft, dass sie dort für Hilfen besser erreichbar ist und jemand ihr gesammeltes Feuerholz abkauft.Foto: Marijn Fidder / Caritas international
Die Menschen in Ostafrika finden immer neue Wege, der Dürre zu trotzen
Edin sucht sein Dorf
Edin geht mit 400 anderen Kindern auf die von Caritas international mitfinanzierte Tiigo Boarding School. Während er zur Schule geht, zieht seine Familie aufgrund des Wassermangels häufig weiter. Sobald die Ferien beginnen macht sich Edin darum stets auf die lange Suche nach seiner Familie. Ob Edin es auch dieses Jahr geschafft hat, lesen Sie hier.
Zugang zu Wasser
In Marsabit müssen Frauen und Mädchen stundenlang durch die flirrende Hitze laufen, um weit entfernte Wasserstellen zu erreichen. Sie sind traditionell für das Holen von Wasser zuständig – doch der Weg zum Trinkwasser wird immer beschwerlicher und zeitaufwändiger. In El-Boru etwa müssen Frauen bei einem versiegenden Brunnen übernachten, bis sich der Kanister ausreichend mit Wasser gefüllt hat. Das setzt junge Frauen Gefahren aus und hält sie nicht zuletzt vom Schulbesuch ab.
Amina Isako setzt sich dafür ein, dass Frauen und Mädchen einen direkten und örtlich möglichst nahen Zugang zu sauberem Wasser bekommen. Sie ist Wasseringenieurin und hat solarbetriebene Wasserkioske gegründet, die bis zu 550 Haushalte mit Wasser versorgen können.
Damit müssen junge Mädchen ihre Tage nicht mehr damit verbringen, Wasser zu holen – sondern können weiterhin die Schule besuchen. Das hat weitreichende Nebeneffekte: Da junge Mädchen mit einer sicheren Wasserversorgung im Umfeld tendenziell eine bessere Bildung erhalten, werden sie auch deutlich seltener in jungen Jahren verheiratet!
Ernährung sichern
Mit Lebensmittelgutscheinen und einem warmen Mittagessen in den Schulen ermöglicht die Caritas Eltern wie Talaso Ibrahe und Gurr Dabello, sich und ihre Kinder sicher zu versorgen. Das Ziel: Familien entlasten und Mangelernährung entgegenwirken.
Erfahren Sie mehr über die Hilfen und wie eine Schulmahlzeit ganze Familien ernährt.
So bekämpft Caritas mit Ihren Spenden die Dürre in Ostafrika
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- Wir sorgen für einen sicheren Zugang zu Wasser: Wir bauen Brunnen und bilden Brunnenmechaniker_innen aus. Auch führen wir dringende Reparaturen der Wasser-Infrastruktur durch. Zum Beispiel setzen wir Wasserstellen und Wasserauffangsysteme instand.
- Wir transportieren Hilfsgüter in abgelegene Gebiete. Mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser sichern wir die Ernährung der Menschen. Kleinkinder erhalten von uns besonders vitamin- und proteinreiche Zusatznahrung.
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- Familien, die sich nicht mehr selbst ernähren können, erhalten Lebensmittelpakete, Bargeld für Nahrungsmittel und Hygieneartikel. Ihre hungernden Tiere versorgen wir zudem mit hochkalorischem Viehfutter.
- Um auch langfristig die Existenzen der Menschen zu sichern, bieten wir Fortbildungen für Kleinbauern und berufliche Weiterbildungen für Jugendliche an. Auch sorgen wir dafür, dass Kinder von Nomadenfamilien zur Schule gehen können.
Alle 48 Sekunden stirbt weltweit ein Mensch an Hunger.
Aufzeichnung unseres Live-Talk Kenia vom 03.07.2023
In der ersten Woche unseres Spenden-Fokus diesen Sommer fand unser Live-Talk mit Caritas international Kenia-Experte Ivo Körner und Social Media-Managerin Laura Scherer statt. Die beiden nehmen Sie mit auf eine spannenden Reise mit Foto- und Videobeiträgen aus der Region im Norden von Kenia.