Griechenland: Nothilfe für Geflüchtete auf Lesbos
Im September 2020 brannte das Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos vollständig ab. 12.000 Menschen verloren über Nacht ihre Unterkünfte. In kürzester Zeit wurde ein neues Lager auf der Insel errichtet, das Camp Mavrovouni. Aus dem Übergangscamp wurde ein permanentes Lager, in dem momentan rund 2.000 Schutzsuchende leben. Von dem Alltag auf dem ehemaligen Militärgelände dringt durch die hohen Betonmauern nur wenig nach außen. Trotzdem steht fest: Die geflüchteten Menschen benötigen weiterhin unsere Hilfe.
Wie Caritas hilft
Immer angepasst an die dringendsten Nöte, kommen die Caritas-Hilfsangebote schon seit 2015 sowohl Flüchtlingen als auch bedürftigen Griechinnen und Griechen zugute. Der Schwerpunkt der Caritas-Arbeit auf Lesbos liegt auf psychosozialer Hilfe und Bildung:
- In Therapiesitzungen helfen Pycholog_innen, die Traumata der Flucht zu lindern.
- Lehrkräfte bieten Griechisch- und Englischunterricht für Erwachsene an.
- Rechtsberater_innen unterstützen beim Ausfüllen von Formularen der Behörden.
- Sozialarbeiter_innen gehen von Zelt zu Zelt, um bei Alltagsproblemen zu helfen.
- Weitere Mitarbeitende verteilen Kleidung und Decken.
In Therapiesitzungen können die Menschen die teils traumatischen Erlebnisse der Flucht verarbeiten, während ihnen Caritas-Sozialarbeitende und Rechtsberater_innen bei weiteren Problemen zur Seite stehen. Sprachkurse ermöglichen es den Geflüchteten, sich auf eine Zukunft in Europa vorzubereiten und dem tristen Campalltag für einen Moment zu entfliehen.
Die psychologischen und sozialen Hilfsangebote der Caritas im Camp Mavrovouni werden von vielen Geflüchteten dankbar in Anspruch genommen. Denn die meisten Menschen haben auf ihrer Reise Schreckliches erlebt. Auf Lesbos angekommen, gibt es kaum Rückzugsmöglichkeiten, um das Erlebte zu verarbeiten. Bis zu drei Menschen müssen sich ein Zelt teilen, sodass sich der eigene Bereich auf zwei Quadratmeter beschränkt: Ein stählernes Hochbett in einem Zelt – meistens ohne Fenster. In dieser Enge harren die Menschen im Camp monate- bis jahrelang aus. In der Zeit, in der sie auf ihren Asylbescheid hoffen, können sie nichts tun außer warten.
Caritas-Hilfe auf dem griechischen Festland
Die Mitarbeitenden der Caritas sind nicht nur auf Lesbos, sondern auch auf dem griechischen Festland im Einsatz. Denn um die Insel zu entlasten, werden viele Flüchtende nach Athen oder Thessaloniki gebracht. Dort stranden die Menschen erneut in Flüchtlingslagern und können ohne offizielles Asyl und Arbeitserlaubnis nur warten. In Athen bietet ein offenes Gemeinschaftszentrum der Caritas Hellas Geflüchteten eine erste Anlaufstelle. Sie können dort die gleichen kostenlosen Hilfen wie auch auf Lesbos in Anspruch nehmen. Alle Hilfsmaßnahmen zielen darauf ab, die Lebensumstände von Geflüchteten in Griechenland zu verbessern und sie bei der Integration zu unterstützen.
Stehen Sie Menschen auf der Flucht zur Seite!
Nur durch Ihre Hilfe können die Helferinnen und Helfer schutzsuchende Menschen in Griechenland unterstützen. Ermöglichen Sie Menschen auf der Flucht ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben – mit Ihrer Spende.