1. Wer ist unser Partner vor Ort in Myanmar?
Unser wichtigster Partner ist KMSS – Karuna Mission Social Solidarity, der Sozialdienst der katholischen Kirche in Myanmar. KMSS kennt die Situation im Land genau, weil die Organisation seit Jahren in allen Landesteilen aktiv ist und eng mit den Menschen vor Ort zusammenarbeitet.
Im Jahr 2024 konnte KMSS mit verschiedenen Hilfsprogrammen rund eine Million Menschen unterstützen. Dazu gehörten:
- die Verteilung von Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser
- Hilfe für besonders gefährdete Gruppen wie ältere Menschen, Frauen und Kinder
- der Bau von Notunterkünften und sanitären Anlagen
- die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten und Bildungsangeboten
KMSS arbeitet eng mit kirchlichen Gemeinden, internationalen Partnern wie Caritas Internationalis und der UN sowie mit lokalen Gruppen zusammen. Weil die Organisation vor Ort so gut vernetzt ist, kann sie auch in abgelegenen oder umkämpften Regionen schnell und wirksam helfen.
2. Welche Hilfen sind bereits angelaufen?
Nach dem verheerenden Erdbeben hat KMSS umgehend reagiert:
- Teams aus den betroffenen Kirchenregionen begannen sofort mit der Erfassung der Schäden
- Erste Maßnahmen wurden gemeinsam mit internationalen Partnern wie UNICEF, World Vision und Save the Children abgestimmt.
- Sofortmaßnahmen zur Versorgung von rund 6.500 Menschen mit Lebensmitteln und Bargeld
- Der Aufbau von Wasserversorgungssystemen und Latrinen
- Erste psychosoziale Unterstützung für Frauen in betroffenen Regionen
- Schulungen zur Existenzsicherung (z.B. in Landwirtschaft und Kleingewerbe)
Diese Maßnahmen sind unter anderem Teil eines umfassenden Hilfsprojekts, das mit Mitteln des Bistums Rottenburg-Stuttgart und Caritas international finanziert wird.
3. Wie läuft die Koordination vor Ort ab?
Zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen, unterstützen internationale Caritas-Organisationen wie Caritas USA (CRS) bei der Lageeinschätzung und Koordination. Die Dachorganisation Caritas Internationalis sorgt dafür, dass alle Partner weltweit abgestimmt handeln und ihre Hilfe gebündelt werden kann.
Damit die Hilfe trotz der schwierigen Lage im Land auch ankommt, stimmen sich alle Partner regelmäßig in Videokonferenzen ab. Dabei geht es um Sicherheitsfragen, aktuelle Bedarfe und die Verteilung von Hilfsgütern.
·KMSS steht in direktem Austausch mit Organisationen wie Caritas Internationalis, Caritas Asia sowie verschiedenen nationalen Caritas-Organisationen.
·Es wurden bereits gemeinsame Evaluierungen vorbereitet und eine ein erster internationaler Nothilfe-Aufruf zur schnellen Unterstützung, auf die später ein größerer Hilfsappell folgen soll.
·Ein Koordinationstreffen unter der Leitung von Kardinal Charles Bo mit allen Bischöfen Myanmars und KMSS ist für den 1. April angesetzt.
·Zudem finden regelmäßige Abstimmungen über Onlinekonferenzen und gemeinsame Plattformen statt, um Ressourcen effizient zu bündeln.
4. Wie können Hilfen trotz Bürgerkrieg und instabiler Lage die Menschen erreichen?
Trotz der extrem schwierigen Lage mit bewaffneten Konflikten und Zugangsbeschränkungen ist humanitäre Hilfe möglich – dank:
- Lokaler Präsenz: KMSS arbeitet mit über 200 Mitarbeitenden und Partnern direkt in den Regionen
- Akzeptanz bei allen Konfliktparteien: Die Hilfe erfolgt neutral und unparteiisch – dies sichert den Zugang auch in umkämpfte Gebiete
- Flexibler Hilfeformen: Je nach Sicherheitslage wird Hilfe entweder in Form von Bargeld, Sachleistungen oder über mobile Teams geleistet
- Starkes Netzwerk: Die Zusammenarbeit mit lokalen Kirchengemeinden, zivilgesellschaftlichen Gruppen und UN-Partnern erhöht die Reichweite
Was uns von anderen unterscheidet: Unsere Partner sind vor Ort verwurzelt, arbeiten mit Menschen, die die Situation kennen, und werden von den Betroffenen selbst unterstützt. Dadurch können wir auch dort helfen, wo andere nicht hinkommen.