Irak: Hilfe für die Vertriebenen
„Leaf__88, das bin ich!“
Stolz präsentiert Abdullah Hassan auf seinem Handy sein Snapchat- und Instagram-Profil. "Hier, leaf_88, das bin ich, mehr als 5000 Follower und jeden Tag werden es mehr." 8000 Fotos hat er auf seinem Handy, eine ganz schöne Menge Holz. "Läuft gut, mein Geschäft", sagt er und packt das Handy in die Tasche seines Blaumanns.
Ein paar Jahresringe davor, sah das Leben für Abdullah Hassan noch nicht ganz so rosig aus. Als 2014 der so genannte Islamische Staat die Provinz Ninewa im Nordosten des Irak einnahm, flohen allein nach Kurdistan mehr als eine Million Menschen. Rund 100.000 allein in Richtung Zakho, die Heimatstadt von Abdullah Hassan. Die Aufnahme der Flüchtlinge stellt für die Stadt bis heute eine enorme Herausforderung dar. Denn die wirtschaftliche Lage ist schlecht. Um soziale Spannungen zwischen der Aufnahmegesellschaft und den Flüchtlingen zu vermeiden, setzt die Caritas Irak nicht nur auf die Unterstützung der Flüchtlinge, sondern bezieht auch Menschen aus Zakho in ihre Hilfen mit ein. "Für mich", sagt Abdullah Hassan, "war das ein Glück."
1500 US-Dollar hat er von der Caritas bekommen, um sein Geschäft aufzubauen. Die Idee, die er hatte, hat das Caritas-Gremium, das die Gelder verteilt, sofort überzeugt. Und natürlich, sein Geschäftsmodell hat mit seinem Handy zu tun. "Über Snapchat und Instagram schicken mir die Leute Bilder von Tischen, Stühlen oder sonstigen Dingen, die sie gerne gezimmert hätten. Wir vereinbaren einen Preis und dann baue ich hier in meiner Werkstatt alles nach." Eigentlich wollte er von seinen Möbeln noch schnell ein paar Bilder zeigen. Doch dann klingelt schon wieder sein Handy. Ein neuer Auftrag. Abdullah Hassan muss los. Die Arbeit ruft.