Kleine Inselstaaten im Südpazifik, wie zum Beispiel Kiribati, Tuvalu oder die Marshallinseln, liegen teilweise nur wenige Meter über dem Meeresspiegel und drohen dauerhaft überschwemmt zu werden. Im Pazifischen und Indischen Ozean betrifft dies bis zu 2,2 Millionen Menschen. Was es für den rechtlichen Status der Bevölkerung der betroffenen Länder bedeutet, wenn ihr Land unbewohnbar wird, wird kontrovers diskutiert.
Hört ein Staat auf zu existieren, wenn sein Territorium unbewohnbar wird oder der Staat nicht mehr in der Lage ist, Leistungen für seine Bürger_innen zu erbringen? Und werden die Bürger_innen damit automatisch staatenlos?
- Unabhängig davon, wie dies völkerrechtlich zu bewerten ist: Sicher ist, dass die Bevölkerung vieler kleiner Inselstaaten gezwungen sein wird, Schutz in anderen Ländern zu finden. Und zwar nicht erst dann, wenn ihr Land im Meer versunken ist. Bereits jetzt sehen sich Menschen der Inselstaaten gezwungen ihre Heimat zu verlassen.
- Bislang fehlt ein rechtlicher Schutzstatus für diese Gruppe. Notwendig sind daher pragmatische Lösungen, um der Bevölkerung der flachen Inselstaaten eine Aufnahme in anderen Ländern zu ermöglichen. Dies kann in Form von Migrationsabkommen geschehen oder auch, in dem sogenannte Klimapässe gewährt werden, mit denen die Hauptverursacherstaaten des globalen Klimawandels verantwortliches Handeln demonstrieren könnten.
- Vorbild hierfür könnte der Nansen-Pass sein. Durch ihn erhielten nach dem Ersten Weltkrieg Hunderttausende Staatenlose Schutz in sicheren Staaten.
Neben dem Anstieg des Meeresspiegels sorgen Wetterextreme für weiträumige Überschwemmungen vor allem in Küstenregionen in den Tropen.
Neben dem Anstieg des Meeresspiegels sorgen Wetterextreme für weiträumige Überschwemmungen vor allem in Küstenregionen in den Tropen.
Wohnungslos nach wenigen Stunden: Im Mai 2020 traf der Superzyklon Amphan auf die Küste der Grenzregion Ostindien und Bangladesch. Er war einer der furchtbarsten Stürme der vergangenen Jahrzehnte in dieser Region. Im Mai 2022 stehen erneut weite Flächen unter Wasser: Felder, Dörfer, Straßen.
Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich etwa 20 Taifunen heimgesucht, doch die Heftigkeit nimmt zu, infolge des Klimawandels. Der Megataifun Rai verwüstete hier Ende 2021 die Häuser von Hunderttausenden.
Auch auf Haiti und in Mosambik haben in den letzten Jahren äußerst heftige tropische Wirbelstürme und Sturzfluten die Existenz vor allem armer Menschen zerstört. Die Mehrzahl der Menschen, die nicht in ihre Häuser zurückkehren konnten, leben als Vertriebene im eigenen Land.
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