Hinter den jungen Biografien von Millionen von Kindern verbergen sich extreme Schicksale. Kinder, die als Soldaten zum Kämpfen gezwungen werden, Kinder, die auf der Straße leben, Kinder, die durch Arbeit das Überleben ganzer Familien sichern müssen. Ihnen stehen wir mit unseren Projekten zur Seite.
Ausbildung, Förderung des familiären und sozialen Umfelds sowie psychosoziale und medizinische Betreuung schaffen die Voraussetzungen dafür, dass Kinder und Jugendliche sich selbstständig vor Gewalt, Sucht, Ausbeutung und Missbrauch schützen und ihr Recht auf Bildung durchsetzen können. Wir stärken die Rechte dieser Kinder und versetzen sie in die Lage, sich aus eigener Kraft bessere Lebensperspektiven zu schaffen.
Zeit zum Spielen etwa, eine friedliche Umgebung, die bestmögliche Bildung, Zugang zu medizinischer Hilfe, eine Staatsangehörigkeit, das Recht, die eigene Meinung zu äußern, und Erwachsene in ihrer Nähe, die sich kümmern und sorgen und sie vor Gewalt und Ausbeutung schützen.
196 Staaten weltweit haben die 1989 verfasste Konvention unterzeichnet, sie gilt für alle Kinder gleichermaßen - unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft oder Religion.
Aber die Kluft zwischen den verbürgten Kinderrechten und der Lebenswirklichkeit ist groß. In afrikanischen Ländern südlich der Sahara stirbt jedes vierte Kind vor seinem 5. Geburtstag. Rund 43,3 Millionen Kinder waren im vergangenen Jahr auf der Flucht vor Krieg und Terror. Mädchen werden in vielen Ländern schlechter behandelt als Jungen und 160 Millionen Kinder weltweit sind von Kinderarbeit betroffen. Kinder mit Behinderung können fast überall nicht gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Und in manchen Familien sind Kindern schutzlos Gewalt ausgeliefert - weltweit, auch hier in Deutschland.
Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir jeden Tag daran, die Lage von Kindern zu verbessern. Unser Motto: Jedes Kind zählt!
Spendenfokus Weihnachten: Caritas international sichert Kinderrechte im Kongo
Dieses Jahr zu Weihnachten unterstützt Caritas international Kinderrechte in der Demokratischen Republik Kongo. Dank Ihrer Spenden unterstützen wir Kinder und Jugendliche, die zu Unrecht im Zentralgefängnis in Kinshasa in Haft sitzen. Es fehlt an juristischer Hilfe, grundlegender Infrastruktur im Gefängnis und auf Jugendliche spezialisierte Richter_innen. Helfen Sie uns mit Ihrer Spende zu helfen! Ihre Spende unterstützt Kinder und Jugendliche im Kongo eine selbstbestimmte Zukunft nach der Haft aufzubauen.
In der Demokratischen Republik Kongo setzt sich Caritas international mit Hilfe von lokalen Partnerorganisation für die Kinderrechte ein. Unsere Partnerorganisation BNCE (Bureau National Catholique de l’Enfance) verhilft zu Unrecht inhaftierten Kindern im Kongo zu ihrem Recht. Häufig werden Kinder wegen Kleinigkeiten weggesperrt und dann im Gefängnis vergessen. Gemeinsam mit BNCE und anderen Kinderschutzaktivist_innen setzt sich die Anwältin Béatrice Bitenda dafür ein, dass das kongolesische Justizsystem in Sachen Kinderrechte besser aufgestellt wird und noch mehr Richter_innen in diesem Spezialgebiet weitergebildet werden. Dafür bietet die Anwältin Schulungen und Weiterbildungen an. Sie hält regelmäßig Plädoyers auf staatlicher Ebene, um die Aufmerksamkeit für das Thema zu erhöhen und langfristig etwas zu verändern. Hier erfahren Sie mehr über die Schicksale von Kindern und Jugendlichen im Zentralgefängnis in Kinshasa.
Neben all den strukturellen Veränderungen kümmert sich Béatrice Bitenda um die Rechte der Kinder im Gefängnis und versucht, die Kinder in Freiheit zu bringen. Nach der Haft können die Kinder und Jugendlichen eine Ausbildung anfangen und sich eine selbstbestimmte Zukunft aufbauen.
Die juristische Hilfe der Anwältin Béatrice Bitenda ist für die Kinder und ihre Familien kostenfrei. Finanziert wird ihre Arbeit durch Spenden und die Unterstützung von Caritas international. Erfahren Sie mehr über unseren diesjährigen Spendenfokus zu Weihnachten in dem folgenden Video:
Rechte für Kinder - das macht Caritas international
Wie Caritas international Kinder und Jugendliche unterstützt
Welches sind die Schwerpunkte der Hilfe, die Caritas international für Kinder weltweit leistet?
Es ist ein Grundsatz der Arbeit von Caritas international, die Schwächsten der Gesellschaft zu stärken. In der Praxis bedeutet dies, dass Hilfe und Solidarität in erster Linie denjenigen Menschen gelten, die besonders verwundbar sind und daher unseren Beistand benötigen. Kinder gehören zu dieser Gruppe. Im Besonderen richtet Caritas international ihre Unterstützung an die Kinder, die sich in allergrößter Not befinden: Das sind Kinder im Krieg und ehemalige Kindersoldaten, Kinder auf der Flucht, Straßenkinder und Kinder, die arbeiten müssen.
Die Caritas ermöglicht es zudem Kindern mit Behinderung, zur Schule zu gehen und eine Ausbildung zu machen. Wie auch Kindern, deren Eltern sich Bildung schlicht nicht leisten können. Generell gilt in der Projektarbeit und in der humanitären Hilfe in besonderem Maße darauf zu achten, dass auch immer die Belange von Kindern berücksichtigt werden.
Wie hilft die Caritas Kindern im Krieg, ehemaligen Kindersoldaten und Kindern auf der Flucht?
In Kriegen und Konflikten leiden alle Betroffenen. Und doch ist die Situation für Kinder eine besondere: Sie können nicht mehr zu Schule gehen, nicht mehr mit Freunden spielen, viele haben Eltern, Geschwister oder Freunde verloren. Oft sind sie selber und ihre Bezugspersonen traumatisiert. Daher geht die humanitäre Hilfe insbesondere bei Kindern über die Versorgung mit Lebensmitteln und medizinischen Hilfen hinaus. Ziel der Caritas-Arbeit für Kinder ist, neben der Grundversorgung, ein Bildungsangebot, psychosoziale Betreuung und Trauma-Arbeit. Es werden geschützte Bereiche errichtet, in denen Kinder schlicht Kind sein dürfen, sogenannte Child friendly Spaces. Kinder finden hier Schutz und Ansprache, Gleichaltrige zum Spielen und Lernen und einen Ort, wo sie die Schrecken von Krieg und Flucht wenigsten vorübergehend vergessen können.
Die Arbeit mit ehemaligen Kindersoldat*innen ist besonders herausfordernd. Die betroffenen Kinder sind meist schwer traumatisiert und leiden unter Depressionen, Schizophrenie oder anderen Störungen. Jungen wie Mädchen haben Gewalt sowohl erfahren als auch ausgeübt, gerade Mädchen wurden zudem häufig als Sex-Sklavinnen missbraucht. Der Weg in ein normales Leben ist schwer und zuweilen voller Rückschläge. Auch das soziale Umfeld tut sich schwer bei der Wiedereingliederung, denn die ehemaligen Kindersoldaten gelten als gefährlich. In Caritas-Zentren kümmert man sich um die Kinder und unterstützt sie psychologisch dabei, das Erlebte zu verarbeiten. Es ist ein zentraler Ansatz aller Caritas-Zentren für ehemalige Kindersoldaten in Afrika wie in Lateinamerika, alle relevanten Gruppen - die Dorfgemeinschaft, aber auch die Behörden - in diesen Prozess von Anfang an mit einzubeziehen.
Wie hilft die Caritas Straßenkindern und Kindern, die in Armut aufwachsen müssen?
Weltweit geschätzte 100 Millionen Kinder sind ohne Obhut und weitgehend sich selbst überlassen. Viele suchen auf der Straße nach Abfällen, die sie zu Geld machen können oder erledigen schlecht bezahlte Jobs. Ohne Hilfe stehen ihre Chancen schlecht, sich aus dieser Situation zu befreien. In Kinderzentren kümmern sich Sozialarbeiter*innen der Caritas und ihrer Partner*innen um die Kinder und helfen ihnen dabei, einen Schlussstrich unter ihr Leben auf der Straße zu ziehen. Im Blick sind dabei immer auch die Eltern. Den Familien- und Angehörigen-Ansatz verfolgen alle Einrichtungen für Straßenkinder der Caritas, denn sie sind es, die verstehen müssen, wie wichtig und zukunftsrelevant eine Schulbildung für ihre Kinder ist. Zugleich hat die Caritas die je spezifischen Realitäten der Kinder im Blick, die für jedes Land, jede Region und jedes Kind anders gewichtet sein können. In Situationsanalysen werden gesellschaftliche Zusammenhänge ebenso berücksichtigt wie sozialräumliche Bedingungen und familiäre Strukturen. Nur so können die Probleme der Kinder und Jugendlichen, aber auch ihre Stärken in eine individuelle Unterstützung einfließen. Wenn die Kinder ihre Fähigkeiten entdecken und weiterentwickeln, wenn sie ihr Leben selbst gestalten lernen, dann ist das zentrale Ziel der Caritas erreicht worden: Die Schwächsten zu stärken.
Welche Unterstützung bietet die Caritas Kindern mit Behinderung und ihren Familien?
Das Gemeinwesen ist die wichtigste Basis in allen Projekten von Caritas international mit und für Menschen mit Behinderung. Die Mitarbeitenden der örtlichen Caritas- oder anderer Partnerorganisationen helfen Kindern mit Behinderung, in ihrer Umgebung ein ihrem Alter entsprechendes, eigenständiges Leben zu führen. Der wichtigste Schritt auf diesem Weg heißt: Selbstbewusstsein fördern. In Kindergärten, Schulen und Ausbildungszentren gehen die Caritas-Mitarbeiter*innen auf die speziellen Bedürfnisse von Kindern mit Behinderung ein. Sie beziehen dabei das gesamte Umfeld mit ein - von den nächsten Familienangehörigen über Nachbarn, Freunde, Ärzte bis hin zu Anlaufstellen in Gemeinden und Stadtvierteln.
Mehr Infos zur gemeindebasierten Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung finden Sie hier.