Armut, Gewalt und Kriminalität bestimmen ihren Alltag in Kibera. Die Menschen wohnen in Wellblechhütten ohne fließendes Wasser und ohne ein Mindestmaß an Hygiene zum Schutz vor Krankheiten. Kinder haben es in dem Slum besonders schwer. Die wenigsten gehen zur Schule und viele leben und arbeiten auf der Straße.
Die Hilfe der Caritas gilt vor allem den Kindern und Jugendlichen in Kibera: Vielfältige Förderangebote ebnen ihnen den Weg für ein besseres Leben.
Hilfen für Straßenkinder und Jugendliche aus Kenia
Winnie Boi lebte als Kind in einer kleinen Wellblechhütte in Kibera. Ihr Vater verlor seinen Job und konnte die Schulgebühren nicht mehr bezahlen. Statt zu lernen und zu spielen musste sie im Haushalt mitarbeiten und sich um ihre jüngeren Geschwister kümmern. Die Sozialarbeiterinnen der Caritas-Partnerorganisation bemerkten die schwierige Situation und nahmen Winnie Boi in ihre Grundschule auf. Mittlerweile, einige Jahre später, hat Winnie Boi ihr Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen und arbeitet als Ärztin. Aufgrund der Corona-Pandemie bietet sie Online-Beratungen an. Als nächstes plant sie eine Weiterbildung zur Fachärztin. Die Gesundheit von Frauen und Kindern liegt ihr besonders am Herzen.
Geben Sie Kindern in Kibera eine Chance auf ein besseres Leben.
Mit Bildung zum Erfolg
Das heutige Zentrum der "Kinder von St. Charles Lwanga" startete 1984 mit aufsuchender Sozialarbeit für Straßenkinder: Sie sollten wenigstens eine informelle Schule besuchen, um Lesen und Schreiben zu lernen. Im Laufe der vergangenen dreißig Jahre entwickelte sich das Zentrum stetig weiter und erreicht heute bis zu 4.500 Familien. Das vorrangige Ziel ist, Kinder und Jugendliche aus Kibera vor einem Leben auf der Straße zu bewahren. Die Kindertagesstätte und Grundschule (bis zur 8. Klasse) des Zentrums sind inzwischen staatlich anerkannt. 53 Mitarbeitende kümmern sich um rund 300 Schülerinnen und Schüler sowie um die Kinder in der Kita. Dabei arbeiten die Lehrer_innen, Erzieher_innen und Sozialarbeiter_innen eng mit den Familien zusammen.
Stillstand und Hunger durch Corona
Aufgrund der Corona-Pandemie waren von März 2020 bis Januar 2021 alle Schulen und Bildungseinrichtungen geschlossen. Für die Schülerinnen und Schüler gab es damit auch keine Schulmahlzeiten mehr. Nahrungsmittelhilfen, die die Familien erhielten, reichten nicht aus. Als die Schulen wieder öffneten, kamen viele Kinder und Jugendliche aus Kibera mit schweren Symptomen von Mangel- und Unterernährung zurück.
In den Kindertagesstätten und Grundschulen des Zentrums werden über 450 Kinder in Kleingruppen von qualifizierten Lehrkräften betreut und unterrichtet. 200 Eltern erhalten Beratung und soziale Begleitung, die meisten von ihnen sind allein erziehende, oft auch minderjährige Mütter.
Die Sorge um ihre Schützlinge, um die Mitarbeitenden und deren Familien hielt Jacinta Kiarie, Direktorin des Zentrums, neun lange Monate in Atem: "Wir erreichten noch etwa 800 Personen, einschließlich aller Lehrer_innen, Schüler_innen und unserer Ehemaligen", berichtet sie. "Wir haben auch versucht, mit den Eltern in Kontakt zu bleiben. Wir riefen sie an und trafen uns mit ihnen. Eines der größten Probleme war, dass die meisten von ihnen ihre Jobs verloren. Familien brachen darüber auseinander, Teenager-Schwangerschaften nahmen zu!"
Jacinta Kiaries größter Trost in dieser schweren Zeit: "Alle unsere 28 Abschluss-Kandidat_innen aus der Primarschule haben trotzdem mit so guten Noten abgeschlossen, dass sie weiterführende Schulen besuchen können".
Unterstützen Sie gemeinsam mit uns die jungen Menschen in Kiberia auf den Weg in eine bessere Zukunft.