Karibik: Wirbelsturm Sandy
Zerstörungen in Kuba nach dem Hurrikan SandyCaritas international
In Kuba hinterliess Sandy in den Provinzen Santiago de Cuba, Guantanamo und Holguin schwere Schäden. Nach Angaben der kubanischen Regierung wurden insgesamt 200.000 Häuser beschädigt. Zehntausende Hektar Kulturland, vor allem Zuckerrohr, wurden zerstört. Laut World Food Programme (WFP) gingen insgesamt 12 700 Tonnen Lebensmittel verloren. Betroffen von den Hurrikan-Schäden sind insgesamt drei Millionen Menschen.
In Haiti geht der grösste Teil der Schäden auf die tagelangen schweren Regenfälle und Überschwemmungen zurück, die nach Sandy folgten. So fielen in der Stadt Les Cayes fast 700 mm Regen innerhalb von 24 Stunden. Durch diese extremen Niederschläge wurden zahlreiche Notunterkünfte zerstört, in denen die Überlebenden des Erdbebens 2010 bis heute hausen. Eine weitere Folge der starken Niederschläge ist die Zerstörung der Ernte. "Was durch Hurrikan Isaac Ende August nicht vernichtet wurde, das zerstörte jetzt Sandy", kommentierte Premierminister Lamothe die Situation. Laut WFP-Schätzungen, könnte die Nahrungsversorgung auf der Karibikinsel für bis zu zwei Millionen Menschen in Gefahr sein. Zudem wird auch ein neues Ansteigen der Cholerafälle verzeichnet, da sich die Cholera-Bakterien über Wasser verbreiten. Bereits in der Folge des Erdbebens 2010 war es zu einer Epidemie gekommen, bei der 600.000 Haitianer erkrankten und 7.400 Menschen starben. Angesichts der aktuellen Situation rief die haitianische Regierung Anfang November 2012 den Notstand aus.
November 2012