Unsere Vision und unsere Leitlinien
Unsere Visionen und Leitlinien
Als Caritas setzen wir uns für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und für eine Welt ein, in der die Würde des Menschen unantastbar ist. Deshalb kämpfen wir gegen Diskriminierung, Gewalt, Intoleranz und Armut.
Eleanny Acosta mit ihrem Sohn Neyger, der in das Caritas-Ernähungsprogramm aufgenommen wurde. So konnte er 1,7 Kilogramm zunehmen und sein Gesundheitszustand hat sich wesentlich verbessert.
Foto: Caritas Internationalis
Caritas international gewährt Hilfe und Schutz ohne Ansehen von ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Staatsangehörigkeit, politischer Überzeugung oder sonstigen Unterscheidungsmerkmalen. Wenn entschieden werden muss, wer als erstes Hilfe erhält, ist für uns allein die individuelle Situation der Betroffenen ausschlaggebend.
Parteinahme für die Betroffenen
Caritas stellt sich auf die Seite der Opfer gewaltsamer Auseinandersetzungen, Konflikte und Naturkatastrophen und ergreift Partei für die Armen und Ausgegrenzten. Unabhängig von politischen Interessen suchen wir nach Wegen, die zu Gerechtigkeit und Frieden, Versöhnung und Dialog führen. Parteinahme für die Betroffenen bedeutet auch, auf politische Entscheidungsträger auf lokaler, nationaler wie globaler Ebene Einfluss zu nehmen. Sie soll nicht die Eigeninitiative der Betroffenen ersetzen.
Respekt und Schutz der Würde von Menschen in Not
Caritas international will das Potenzial der Menschen zur Selbsthilfe stärken und sie nicht durch die Hilfe entmündigen. Wir setzen uns für den Schutz ihrer Grundrechte ein und beziehen die Betroffenen so weit wie möglich in die Organisation und Ausgestaltung der Hilfsprogramme ein. Für uns gilt: Die Stärken und Kompetenzen der Betroffenen sind der Schlüssel dafür, dass sie ihre Notlage überwinden können.
Das Partnerprinzip: Vertrauen in die Kompetenz unserer Partner
Caritas international will Hilfsbedürftige in die Lage bringen, sich aus eigener Kraft eine Zukunft aufzubauen. Dafür ist die Zusammenarbeit mit einheimischen Caritasmitarbeitern besonders wichtig. Sie kennen die örtlichen Gegebenheiten, sind verwurzelt mit ihrer Heimat und genießen das Vertrauen der Menschen. Sie folgen dem Prinzip, wirksame Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.
Deutsche Mitarbeiter von Caritas international gehen als Berater nur dann vor Ort, wenn die lokale Caritas Unterstützung benötigt oder lokale Netzwerke aufgrund von Krisen nicht mehr tragfähig sind. In vielen Projekten kooperiert Caritas aber auch mit anderen lokalen, zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Caritas international respektiert und fördert die Eigenverantwortung und Kompetenz der lokalen Partner. Unsere partnerschaftliche Hilfe setzt auf die Selbsthilfefähigkeit der Menschen vor Ort. Deshalb legen wir beim Aufbau der Beziehungen großen Wert auf gegenseitigem Respekt, größtmögliche Transparenz und Dialogbereitschaft. Sie sind die Basis für die effektive Realisierung unserer Programme.
Unsere Hilfe unterstützt nach dem Subsidiaritätsprinzip die Anstrengungen der Partner vor Ort. Wenn der Einsatz ausländischer Experten notwendig und sinnvoll erscheint, müssen sich diese an den hier formulierten Grundsätzen und Leitlinien orientieren.
Bedarfsgerechtes Handeln
Die Hilfen der Caritas orientieren sich an Kultur und Lebensgewohnheiten der Menschen. Sie berücksichtigen die lokalen Möglichkeiten und Ressourcen. Deshalb organisieren wir die Hilfsgüter vor Ort beziehungsweise in der Region und unterstützen damit bewusst lokale Wirtschaftskreisläufe. Die Hilfe der Caritas berücksichtigt den gesellschaftlichen Kontext vor Ort, um zu verhindern, dass die Hilfe neue Ungerechtigkeiten und Konflikte fördert.
Langfristige Abhängigkeiten vermeiden
Caritas achtet darauf, dass Hilfe nicht zu langfristigen Abhängigkeiten führt. Nur in Ausnahmefällen sind Hilfsprogramme vertretbar, die ein langfristiges finanzielles Engagement des Auslands voraussetzen.
Nachhaltige Hilfen
Das Engagement der Caritas, geht auch in der Katastrophenhilfe weit über die kurzfristige Überlebenshilfe hinaus. Wir fördern durch mittelfristige Wiederaufbauprojekte nachhaltige Entwicklungsperspektiven. Bei jeder Form der Hilfe berücksichtigen wir generell die mittel- und langfristigen Auswirkungen unseres Handelns.
Finanzielle Transparenz
Spender/innen und öffentliche Stellen, die der Caritas Geld anvertrauen, haben ein Anrecht auf Transparenz und gewissenhaften Umgang mit den anvertrauten Geldern. Daher verpflichtet sich Caritas, die Prinzipien für die Verwaltung, den Einsatz und die Abrechnung von Mitteln zu beachten, die in den für das internationale Caritasnetzwerk vereinbarten „Allgemeinen Finanzstandards“ (Common Financial Standards) festgelegt sind. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bestätigt dem Deutschen Caritasverband mit seinem unabhängigen Gütesiegel die korrekte Planung, Durchführung, Abrechnung und Kontrolle der Projektarbeit und der Hilfsmaßnahmen.
Einhaltung allgemein anerkannter Grundsätze der humanitären Hilfe
Caritas international hat sich verpflichtet, diese nationalen und internationalen Vereinbarungen und Standards der humanitären Hilfe einzuhalten. Dazu gehören:
- Verhaltenskodex für die Internationale Bewegung des Roten Kreuzes und Roten Halbmonds und für nichtstaatliche Hilfswerke in der Katastrophenhilfe. Eine Zusammenfassung der Prinzipien auf Deutsch lesen Sie in unserem Fachkonzept „Nachhaltige Katastrophenhilfe“ auf Seite 19.
- Die Grundlagen der Humanitären Hilfe im Ausland (gemäß dem Auswärtigen Amt)
- Der Europäische Konsens über die Humanitäre Hilfe
- Humanitäre Charta des Sphere-Projekts mit Standards und Mindestanforderungen für die Humanitäre Hilfe