Wer sind die Rohingya?
Als Rohingya wird eine Gruppe von mehr als zwei Millionen Menschen bezeichnet, die größtenteils in der Region Rakhine (ehemals Arakan) im Südwesten von Myanmar lebte. Die Eigenbezeichnung lautet Ruāingga. Die Mehrheit der Rohingya bekennt sich zum sunnitischen Islam. Auch in Bangladesch, Pakistan, Saudi-Arabien, Malaysia und Thailand leben Rohingya, jedoch in deutlich kleinerer Anzahl. Viele Rohingya sehen sich selbst als eigenständige ethnisch-religiöse Gruppe. Die staatlichen Stellen in Myanmar erkennen sie jedoch nicht als Minderheit an, sondern sprechen von „Bengalen“. Mit der Bezeichnung geht der Vorwurf einher, die Rohingya seien illegal aus dem benachbarten Bangladesch eingewandert. Der buddhistische Klerus (Sangha) sieht die Rohingya als Gefahr für den Buddhismus an. Rohingya werden nicht als Staatsbürger von Myanmar anerkannt. Seit dem Staatsbürgerschaftsgesetz von 1982 wird ihnen offiziell die myanmarische Staatsbürgerschaft verweigert. Somit sind sie Staatenlose und genießen keinerlei Bürgerrechte.