Die politische Lage in Myanmar bleibt seit dem Militärputsch im Februar 2021 angespannt und äußerst besorgniserregend. Nach dem Sturz der demokratisch gewählten Regierung begann das Militärregime eine brutale Unterdrückung der Zivilbevölkerung. Friedliche Proteste wurden mit tödlicher Gewalt beantwortet: Das Militär begeht Massentötungen, verhaftet willkürlich und setzt Folter sowie sexuelle Gewalt ein. Wiederholt wurden ganze Dörfer niedergebrannt und gezielte Angriffe auf Zivilist_innen verübt.
Die andauernden Konflikte haben zu einer massiven Fluchtbewegung geführt. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge mussten in den vergangenen Monaten über drei Millionen Menschen ihre Heimat verlassen und suchen verzweifelt Schutz in sichereren Regionen.
Die Zivilbevölkerung leidet
Die Mutter von Aung Myo Thant kann nicht glauben, dass ihr 15-jähriger Sohn von Polizisten erschossen wurde. Ihr und ihren Familienmitgliedern steht die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncredited
Tausende Menschen, darunter ältere Bewohnerinnen und Bewohner, Menschen mit Behinderung und viele unbegleitete Kinder fliehen aus ihren Dörfern in Richtung der thailändischen Grenze, auf der Suche nach Schutz und Zuflucht. In den neun Flüchtlingslagern leben mittlerweile mehr als 95.000 Menschen. Gemeinsam mit der lokalen Caritas versorgen wir die Menschen dort mit dem Lebensnotwendigsten: Lebensmittel, Wasser, Kleidung, Hygieneartikel, Medikamente sowie Material für die Unterkünfte wie Bettwäsche und Kochutensilien.
Unsere Partnerorganisation organisiert in den Lagern zudem Schulungen, in denen die Menschen lernen, selbst Lebensmittel anzubauen: Mit umweltfreundlichen Methoden pflanzen und ernten sie Gemüse, Pilze und Sprossen. So können sie selbst für ihre Ernährung sorgen und auch eigene Kleinunternehmen gründen.
Caritas hilft Geflüchteten an der thailändischen Grenze
Neben der Versorgung der Betroffenen mit entsprechenden Hilfsgütern und landwirtschaftlichen Schulungen sind unsere lokalen Partner auch im Bereich Katastrophenschutz in den Lagern tätig. Die Menschen leben dort auf engstem Raum, und aufgrund der lokalen Gegebenheiten besteht ein hohes Risiko für Brände, Überflutungen und Erdrutsche, bei denen in den vergangenen Jahren immer wieder Menschen verletzt wurden und ums Leben kamen. Durch Schulungen von vor allem Jugendlichen können hier wichtige Strukturen aufgebaut werden, die Katastrophen durch z.B. Brände wie in Moria oder Cox's Bazar verhindern sollen.
Bereits seit Jahren unterstützt Caritas international geflüchtete Menschen aus Myanmar entlang der Grenze zu Thailand. Diese Erfahrungen kommen uns nun zugute, um die flüchtenden Frauen, Männer und Kinder schnellstmöglich mit Nothilfe zu versorgen und um ihnen im Anschluss weitere Unterstützung anzubieten.
So wie hier in einem Flüchtlingscamp in Myanmar, gehen auch unsere lokalen Helferinnen in Thailand auf die Probleme und Bedürfnisse der ankommenden burmesischen Flüchtlinge ein. Sie leisten Nothilfe, hören zu und unterstützen die Menschen angepasst an ihre individuelle Situation. Foto: Philipp Spalek
Helfen Sie uns, tatkräftig Nothilfe zu leisten. Unterstützen Sie die Geflüchteten aus Myanmar mit Ihrer Spende.