Die Folgen des Bebens 2015
Wenige Tage nach dem ersten Beben räumt dieser Mann auf der Suche nach seinem Hab und Gut den Schutt seines Hauses beiseite.Foto: Thomas Hoerz
Wenige Wochen nach dem Beben verzeichneten die Behörden rund 22.300 Verletzte, mehr als 8.800 Menschen starben. Die Folgen des verheerenden Erdbebens vom 25. April 2015 sind auch heute noch weithin sichtbar, und der Wiederaufbau ist noch lange nicht abgeschlossen.
Ausmaß der Schäden
Das Epizentrum des Bebens befand sich in der äußerst dicht besiedelten Region zwischen der Hauptstadt Kathmandu und der Provinzstadt Pokhara. 30 von 75 Distrikten wurden getroffen. In den Provinzen Gorkha und Sindhupalchowk waren UN-Angaben zufolge in den meisten Ortschaften neun von zehn Häusern eingestürzt. Landesweit wurden über eine halbe Million Häuser und mehr als 7.500 Schulen zerstört, 300.000 Wohnungen waren so stark beschädigt, dass ihre Bewohner/innen über Monate in Sammellagern oder auf der Straße vor dem Haus übernachteten. Rund acht Millionen Menschen zählen zu den direkt Betroffenen des Erdbebens. Sie verloren Verwandte und ihr Hab und Gut. Die Teams aus nepalesischen und internationalen Caritas-Mitarbeitenden berichteten, dass viele der Erdbebenopfer traumatisiert seien.
In den folgenden Tagen und Wochen gab es mehrere Nachbeben, wobei das Beben vom 12. Mai zu den stärksten zählt und es wiederum zu massiven Schäden, teils durch Erdrutsche, kam.
Mehr als 2.8 Millionen Menschen waren monatelang auf humanitäre Hilfe angewiesen, davon 864.000 in schwer erreichbaren Bergregionen.
Stefan Teplan von Caritas international spricht mit Opfern in Notunterkünften über dringend notwendige Übergangshilfen Foto: Caritas international
Nothilfemaßnahmen
Nur wenige Stunden nach dem Erdbeben begannen die Helfer/innen der Caritas mit der Soforthilfe. "Die Rettung von Menschenleben hat jetzt oberste Priorität", sagte der Direktor der Caritas Nepal, Pius Perumana, unmittelbar nach dem Beben in einem Telefonat mit dem akut einberufenen Krisenstab von Caritas international.
In den ersten Tagen nach der Katastrophe konzentrierte sich die internationale Hilfe auf die Hauptstadt Kathmandu, da die Zugangswege zum Epizentrum in den Bergen blockiert waren.
Caritas Nepal verteilte als Sofortmaßnahme Zeltplanen für Notunterkünfte. Durch das internationale Caritas-Netzwerk folgten groß angelegte Verteilungen von Planen, Decken, Lebensmitteln, Wasseraufbereitungsgütern und Hygieneartikeln. Caritas international setzte 1.140 Großraumzelte ein, die unter anderem für die medizinische Versorgung und für Schulunterricht benötigt wurden. Zehn Gesundheits-Kits wurden in die Bergregionen gebracht, mit denen eine Gesundheitsversorgung von 10.000 Menschen über drei Monate gewährleistet werden konnte.
In den ersten drei Monaten erreichte das Caritas-Netzwerk mit seinen Hilfsmaßnahmen mehr als 194.000 Menschen, auch in abgelegenen Regionen. Mehr zur Nothilfe
Die Solidarität in Deutschland mit den Menschen in Nepal war groß: 2015 wurden gemäß dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI ) 116 Millionen Euro für die Opfer des Erdbebens gespendet. Ohne die Kompetenz und Hilfsbereitschaft der Organisationen vor Ort wäre die Nothilfe noch schwieriger gewesen: Zur Bewältigung der immensen logistischen und ortsspezifischen Herausforderungen war die Expertise der Caritas Nepal, einem seit langem bewährten Partner von Caritas international, unerlässlich.
Januar 2018