Resilienz gegen den Klimawandel in San Miguel
Laut dem Weltrisikoindex 2023 gilt El Salvador als eines der sozial und physisch am stärksten gefährdeten Länder der Welt. Dürren, Vulkanausbrüche, Erdbeben, Starkregen und auch Stürme bedrohen das Land.
Im Jahr 2022 etwa hat der Tropensturm Julia über 400 Häuser beschädigt und 7.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen zerstört; 180.000 Menschen hatten in der Folge keinen ausreichenden Zugang zu Nahrungsmitteln.
Extremes Wetter - keine staatlichen Hilfsstrukturen
Trotz dieser bekannten Gefahr durch extremes Wetter gibt es auf staatlicher Ebene keine wirksame Politik für Katastrophenvorsorge und Krisenmanagement. Das nationale Katastrophenschutzsystem leidet unter einer schwachen Organisation, wenig Fachwissen und mangelnder Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden. So kann El Salvador nicht ausreichend auf Krisen reagieren.
Gerade das Departement San Miguel im Südosten des Landes ist besonders betroffen. Es liegt im Trockenkorridor von Mittelamerika, wo die ungewöhnlich langen Dürreperioden der letzten Jahre zu Ernteausfällen und Nahrungsknappheit geführt haben.
Wie wir helfen
Gemeinsam mit unserem Partner Caritas San Miguel engagieren wir uns dafür, die Gemeinden bei der Katastrophenprävention und -reaktion zu stärken. Das geschieht vor allem durch Organisation und Ausbildungsprozesse. Außerdem fördern wir die Kooperation zwischen den Gemeinden und den Dialog mit Entscheider_innen.
Zusätzlich führt die Caritas San Miguel Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels durch, um die landwirtschaftliche Nutzung an die schwierigen klimatischen Bedingungen anzupassen. Beispielsweise werden Landwirte durch Schulungen für nachhaltige Produktionstechniken sensibilisiert und der Bau von Regenwassergewinnungsanlagen vorangetrieben.
Rund 6.700 Menschen aus 6 Gemeinden profitieren ganz direkt von diesen Projektmaßnahmen:
- 120 Familien werden zur bestmöglichen Nutzung natürlicher Ressourcen geschult
- agrarökologische Initiativen werden durchgeführt: Hausgärten, Kleintierhaltung, Anbaudiversifizierung, Wasserreservoirs
- Schulung und Errichtung von Zivilschutzkommissionen
- Ausarbeitung von Katastrophenschutzplänen, Vorlage derer bei Gremien und Behörden
- Gründung eines Netzwerks lokaler Zivilschutzkommissionen