Entsprechend bezeichnete man diesen Ansatz als Community Based Rehabilitation (CBR) oder auch gemeindebasierte Rehabilitation. In dessen Rahmen wurden beispielsweise Freiwillige aus ländlichen Gebieten zu Gesundheitshelfern ausgebildet, die Wissen um die Ursachen von Behinderung und Möglichkeiten der Rehabilitation in die Familien trugen. Wurde CBR ursprünglich für Hilfen im Gesundheitsbereich entwickelt, nehmen heutige CBR-Projekte auch die Lebensbereiche Bildung, Existenzsicherung und Sozialleben in den Blick. Eine Querschnittsaufgabe nimmt dabei das Empowerment von Menschen mit Behinderung ein. Die WHO hat die Elemente der Community Based Rehabilitation in einer Übersicht grafisch zusammengefasst.
"Im Fokus"-Broschüre "Wer Inklusion will, findet Wege"
Inklusion: den Kreislauf von Armut und Behinderung durchbrechen
Nur vier Prozent aller Behinderungen bestehen von Geburt an. Die meisten Menschen werden erst im Laufe ihres Lebens durch äußere Einflüsse körperlich oder geistig eingeschränkt. Armut und Behinderung bedingen sich gegenseitig. 80 Prozent aller Menschen mit Behinderung leben in Entwicklungsländern.
Armut fördert Behinderung
Die Ärmsten der Gesellschaft sind besonders gefährdet. Denn oft ernähren sich arme Menschen einseitig und leben unter geringen Hygienestandards. Im Krankheitsfall können sie sich oft keine medizinische Behandlung leisten. Wer in Armut lebt, wird öfter krank. Damit steigt das Risiko einer Behinderung.
Behinderung fördert Armut
Umgekehrt erhöht eine Behinderung das Risiko, arm zu werden. Das Leben mit Einschränkungen ist teurer, da häufig eine Pflege oder besondere Hilfsmittel benötigt werden. Weiter haben Menschen mit Behinderungen geringere Chancen, die Schule zu besuchen und einen Job zu finden. Daher fordert Inklusion: Nicht der Mensch mit Behinderung muss sich anpassen, sondern das Umfeld!
Was bedeutet eigentlich Behinderung?
Die Bedeutung des Begriffs „Behinderung“ ist stetem Wandel unterworfen. Lange Zeit galt Behinderung ausschließlich als persönliches Defizit, das es – wenn irgend möglich – zu kompensieren galt;etwa durch Rehabilitation, durch Medikamente oder Operationen. Das erklärte Ziel war es, Menschen mit Behinderung möglichst reibungslos in die sogenannte „Normgesellschaft“ einzugliedern. Vollkommen außer Acht ließ diese Sichtweise, dass es häufig vor allem Barrieren in der Umwelt sind, die behinderte Menschen daran hindern, voll und gleichberechtigt teilzuhaben. So kann etwa ein Kind, das auf den Rollstuhl angewiesen ist, nur dann eine Schule besuchen, wenn diese über Rampen und Aufzüge verfügt. Die UN-Behindertenrechtskonvention trägt diesem Gedanken Rechnung, indem sie Behinderung als Wechselwirkung zwischen langfristigen körperlichen, seelischen, geistigen oder Sinnesbeeinträchtigungen und einstellungs- und umweltbedingten Barrieren definiert. Entsprechend setzt sich eine Behinderung aus einer persönlichen Einschränkung und Hindernissen in der Umwelt zusammen. Um die Situation von Menschen mit Behinderung zu verbessern, muss also zunehmend die Veränderung der Umwelt in den Blick genommen werden – etwa durch barrierefreie Gebäude und Transportmittel, inklusive Bildungseinrichtungen oder angepasste Kommunikationsmittel.
Was ist die Behindertenrechtskonvention?
Das „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung“ (UN-BRK) ist ein Menschenrechtsübereinkommen der Vereinten Nationen, das Ende 2006 von der UN-Generalversammlung beschlossen wurde und im Mai 2008 in Kraft trat. Es konkretisiert bereits bestehende Menschenrechte für die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung. So fordert etwa Artikel 24 der UN-BRK den gleichberechtigten Zugang behinderter Kinder zur Regelschule – ein Recht das bereits in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verbürgt ist. Zusätzlich enthält die UN-BRK eine Vielzahl spezieller, auf die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung abgestimmter Regelungen. So fordert sie zum Beispiel die Einstellung von Lehrkräften, die in Gebärdensprache oder Brailleschrift ausgebildet sind. Insgesamt 177 Staaten haben die Konvention ratifiziert und für verbindlich erklärt. Damit ist die UN-BRK das bislang erfolgreichste Menschenrechtsabkommen.
Was ist der Unterschied zwischen Integration und Inklusion?
Integration und Inklusion sind zwei Begriffe, die häufig synonym verwendet werden, sich allerdings in ihrer Bedeutung grundlegend unterscheiden. Im Falle der Integration sollen sich Menschen mit Behinderung so weit wie möglich in die Normgesellschaft einfügen. Die Integrationsleistung liegt dabei vor allem bei den Betroffenen selbst. Punktuell und pragmatisch werden Zugänge geschaffen, um behinderte Menschen „hereinzuholen“ - etwa, wenn einzelne Regelschulen bereit sind, Kinder mit Behinderung aufzunehmen. Inklusion hingegen erhebt die Vielfalt zur gesellschaftlichen Norm und erkennt die Individualität von Stärken, Fähigkeiten und Bedürfnissen von Menschen an. Inklusion hat das Ziel, gesellschaftliche Strukturen und Räume, Einrichtungen und Dienste so zu denken und zu verändern, dass sie allen Menschen gleichermaßen gerecht werden. Damit ist Teilhabe nicht mehr abhängig vom guten Willen einzelner, sondern strukturell verankert und ein einklagbares Recht.
Nur vier Prozent aller Behinderungen bestehen von Geburt an. Die meisten Menschen werden erst im Laufe ihres Lebens durch äußere Einflüsse körperlich oder geistig eingeschränkt. Armut und Behinderung bedingen sich gegenseitig. 80 Prozent aller Menschen mit Behinderung leben in Entwicklungsländern.
Armut fördert Behinderung
Die Ärmsten der Gesellschaft sind besonders gefährdet. Denn oft ernähren sich arme Menschen einseitig und leben unter geringen Hygienestandards. Im Krankheitsfall können sie sich oft keine medizinische Behandlung leisten. Wer in Armut lebt, wird öfter krank. Damit steigt das Risiko einer Behinderung.
Behinderung fördert Armut
Umgekehrt erhöht eine Behinderung das Risiko, arm zu werden. Das Leben mit Einschränkungen ist teurer, da häufig eine Pflege oder besondere Hilfsmittel benötigt werden. Weiter haben Menschen mit Behinderungen geringere Chancen, die Schule zu besuchen und einen Job zu finden. Daher fordert Inklusion: Nicht der Mensch mit Behinderung muss sich anpassen, sondern das Umfeld!