2022 war ein Jahr, das uns sehr berührt hat. Der Krieg in der Ukraine hat unfassbares Leid verursacht. Was wir aber auch erlebt haben: Riesige Solidarität, Hilfsaktionen und Spendensummen in Rekordhöhen. Wir möchten uns bei Ihnen bedanken für Ihr Vertrauen und dafür, dass Sie uns 2022 mit Ihren Spenden ermöglicht haben, Menschen zu helfen. Gemeinsam konnten wir im Leben vieler Menschen auf der ganzen Welt einen Unterschied machen.
Wir haben bei Caritas international auf das vergangene Jahr zurückgeblickt – auf die Bilder und auf seine bewegenden Fakten. Diesen Rückblick möchten wir im Folgenden gerne mit Ihnen teilen. Kommen Sie mit uns auf eine Bilderreise durch das vergangene Jahr, entdecken Sie erstaunliche Fakten aus dem Jahr 2022 und begegnen Sie inspirierenden Menschen und ihren Geschichten.
4 Monate
… musste Stefan Recker, unser Leiter des afghanischen Caritas-Büros, das Land aus Sicherheitsgründen verlassen. Kurz vor Neujahr konnte er endlich zurückkehren. Seit der Machtübernahme der Taliban ist die humanitäre Lage in Afghanistan so miserabel wie noch nie. Viele Millionen Menschen hungern, die medizinische Versorgung und andere soziale Dienste liegen brach, wovon besonders Frauen hart getroffen sind. Umso wichtiger ist es, dass die Caritas vor Ort für die Menschen da ist.
Foto: Pamir Production Team
181.000 Aufrufe
Die Ukraine steht 2022 im Fokus der Aufmerksamkeit. Allein 181.000 Mal wurde unser Instagram-Reel im Februar angeschaut, in dem wir zu Beginn des Krieges zu Spenden aufriefen - eine enorme Reichweite, die zeigt, wie groß die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine war. Die Caritas Ukraine hat sich auf die nun notwendig gewordene humanitäre Hilfe langfristig vorbereitet und kann auf ihre Erfahrungen im äußersten Osten des Landes zurückgreifen, wo schon seit 2014 Krieg herrscht. In 37 Caritas-Zentren und 181 Notunterkünften kümmern sich die tapferen Helferinnen und Helfer seit Kriegsausbruch im gesamten Land nun Tag und Nacht um Kriegsbetroffene.
Foto: Caritas Ukraine
71,2 Millionen Euro
Spendenrekord Ukraine: Nach Kriegsbeginn entsteht eine riesige Welle der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Bei Caritas international gehen zwischen März und Ende des Jahres 71,2 Millionen Euro Spenden für die Betroffenen des Krieges ein.
Gleich nach Beginn des Krieges fliehen tausende Menschen aus der Ukraine in die Nachbarländer. Dort werden sie von der Caritas versorgt, beispielsweise bekommen sie Decken gegen die Kälte, Hygieneartikel und etwas zu Essen. Auch in Deutschland wird alles getan, um den Menschen in der Ukraine zu helfen: In Münster bringen Freiwillige im April 20.000 Nothilfepakete auf den Weg in die Ukraine.
Foto: Caritas international/Marijn Fidder
533 US-Dollar pro Tonne
Ein neuer, historischer Höchststand für den Weizenpreis bedroht infolge des Ukraine-Krieges Millionen Menschen: Noch einen Monat zuvor kostete eine Tonne rund 200 US-Dollar weniger. Die Preissprünge und Lieferengpässe treffen Kenia, Somalia und weitere ostafrikanische Länder besonders hart, da sie die bestehende Hungerkrise verschärfen. Durch die Corona-Pandemie, eine Heuschreckenplage und eine seit fast zwei Jahren andauernde Dürre sind diese Länder ohnehin extrem geschwächt. Caritas international weitet die Hungerhilfe aus und appelliert an die Politik, Hilfsgelder nicht aus Ostafrika abzuziehen.
Foto: Caritas international/Bente Stachowske
98 Prozent
… aller katastrophenbedingten Vertreibungen sind auf Extremwetterereignisse wie Dürren, Stürme und Fluten zurückzuführen. Diese steigen durch den Klimawandel rasant an. Im Mai veröffentlichten wir unsere Wanderausstellung "Anpassen - Fliehen - Festsitzen". Sie thematisiert den Zusammenhang von Klimawandel, Flucht und Migration. Die Ausstellung ist eine Gemeinschaftsproduktion von Caritas international, der Diözese Rottenburg-Stuttgart und der Erzdiözese Freiburg. Alle drei Institutionen unterstützen Projekte in Ländern des Globalen Südens zur Bewältigung der Klimakrise.
Foto: Nancy McNally
2,2 Milliarden Menschen
… haben weltweit keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. Besonders schlimm ist die Situation in Ostafrika, beispielsweise in Somalia: Dort herrscht die schlimmste Dürreperiode seit vier Jahrzehnten. Mit Tanklastwagen bringt die Caritas-Partnerorganisation Wardi dringend benötigtes Trinkwasser in ländliche Regionen von Somalia. Mit Unterstützung von Caritas international plant Wardi, Tiefbrunnen mit Leitungen zu einigen besonders stark betroffenen Dörfern zu bauen. 60.000 Menschen bekommen zudem Saatgut, Kleinvieh und brennholzsparende Öfen.
Foto: Wardi, Partner von Caritas international in Somalia
25 Fluthilfebüros
Im Jahr nach der Flutkatastrophe in Westdeutschland entstanden 25 Caritas-Fluthilfebüros. Vieles wurde erreicht, vieles wird aber auch noch lange dauern. Die Caritas bleibt bei den Menschen vor Ort, hilft beim Ausfüllen von Anträgen und führt psychosoziale Beratungsgespräche. Brigitte Lingen (Foto) strahlt ein Jahr nach der Flut: Ihr neuer Estrich wurde verlegt, sie kann das Erdgeschoss ihres Hauses endlich wieder bewohnen.
Foto: Caritas international/Annette Etges
Ein Drittel
… der Fläche Pakistans wird durch einen Rekord-Monsunregen überflutet und bringt die Menschen in eine nie dagewesene Notlage. Mehrere Millionen Menschen müssen fliehen, als die Flut kommt und alles überschwemmt, was sie besitzen. Über 1.700 Menschen verlieren ihr Leben, unzählige sind schwer verletzt. Die Flutopfer leben nun in Zelten oder auf der Straße. Caritas Pakistan leistet sofort Nothilfe und verteilt unter anderem Planen, damit sich die Menschen vor den Wassermassen schützen können.
Foto: Fayaz Aziz/picture alliance/Reuters
215 km/h
Mit dieser Geschwindigkeit fegt der Hurrikan Ian in den frühen Morgenstunden des 27. September über die Südwestküste der Karibikinsel Kuba. Der Hurrikan verschlimmert die bereits bestehende humanitäre Notlage in Kuba deutlich. Zufällig sind zwei Kollegen von Caritas international vor Ort, als der Hurrikan Kuba erreichte. Sie berichten direkt von der Lage auf Kuba. Schon vorher gab es in den betroffenen Gebieten kein Gas und Benzin, selten Strom und zu wenig Nahrungsmittel. Die Caritas verteilt vor Ort Lebensmittel und Hygieneartikel.
Foto: Caritas Kuba
45.350 Kilometer
#Weltumrundung - Solidarisch um die Welt: 1.345 Sportler_innen laufen und rudern für unsere Kampagne im Rahmen der Aktion 45.350 Kilometer - und übertreffen damit sogar eine Weltumrundung. Die Aktion wurde von verschiedenen Unternehmen gesponsert; die Einnahmen fließen in Krisen- und Konflikthilfen auf der ganzen Welt.
Foto: Christopher Hoffmann & Deutschland-Achter
80 Städte
In 80 Städten brannten im November Kerzen. Überall in Deutschland wurden bei unserer Caritas-Solidaraktion "Eine Million Sterne" Lichter angezündet, um damit auf die Situation venezolanischer Flüchtlinge in Kolumbien aufmerksam zu machen. Die Flüchtlingshilfe in Kolumbien ist eines unserer größten Projekte. In den Flüchtlingslagern vor Ort kämpft die Caritas gegen Hunger, Armut und Perspektivlosigkeit.
Foto: Caritas international/Andrea Puentes
13 Schulen
Unsere Weihnachtskampagne führte uns 2022 in den Südsudan zur beeindruckenden Sister Gracy und ihren vielfältigen Hilfsprojekten. Eine erste Schule in Wau für 350 Kinder konnte dort bereits gebaut werden. Durch die Weihnachtsaktion und alle Spenden, die bereits eingingen, wird es aber nicht dabei bleiben: Bereits jetzt können wir von den Spenden 13 weitere Schulen im Südsudan bauen (Stand: 20. Dezember 2022).
Foto: Caritas international/Philipp Spalek