„Es war eine sehr heftige Nacht,“ beginnt David Imminger zu erzählen. Bereits am Freitagabend, nachdem der Katastrophenalarm ausgelöst wurde, half er in seiner Nachbarschaft, Sandsäcke zu füllen. „Wir haben bis ein Uhr morgens gearbeitet und am nächsten Tag weitergemacht.“ Doch trotz aller Anstrengungen stieg das Wasser weiter an.
Am Samstagabend wurde die Situation zunehmend bedrohlicher. Die Einsatzstelle, bei der David Imminger half, musste wegen Überflutung geräumt werden. „Da wurde mir klar, dass auch das Haus St. Radegundis in Gefahr ist,“ erzählt der Mitarbeiter der Behindertenhilfe. Sofort rannte er zur Einrichtung, wo das Wasser bereits knöcheltief stand.
In der Einrichtung traf er auf mehrere Bewohner_innen, die sich der drohenden Gefahr nicht bewusst waren - oder schon geschlafen hatten. Imminger weckte sie auf und erklärte ihnen, dass sie sofort evakuieren mussten. „Das Wasser drückte immer mehr herein, obwohl wir Sandsäcke aufgestellt hatten,“ erinnert er sich. Gemeinsam mit einer Kollegin, die es trotz der Überflutung nach Offingen geschafft hatte, gelang es ihm, alle zu wecken und direkt zu beruhigen.
Gemeinsam führten sie die Menschen durch das mittlerweile knietiefe Wasser nach draußen. „Wir konnten sie zur Bushaltestelle bringen, wo uns ein Traktor der Gemeinde abholte.“ Der Fahrer, der zuvor Sandsäcke geliefert hatte, transportierte nun die Gruppe zur sicheren Gemeindehalle.
„Es war eine heftige Situation, aber wir sind ruhig geblieben,“ sagt David Imminger. Die Zusammenarbeit mit den Helfer_innen aus der Bevölkerung beeindruckt ihn tief. „Die Menschen waren unglaublich hilfsbereit. Ich bin sehr dankbar, dass wir die Bewohnerinnen und Bewohner rechtzeitig evakuieren konnten.“
Eindrücke der Hochwasser-Schäden in der Caritas Einrichtung
Die Bewohner_innen wünschen sich, so schnell wie möglich zurückzukehren. Viele von ihnen wollen und brauchen ihre vertraute Umgebung. Doch die Zerstörungen sind massiv und es wird dauern, bis die Schäden behoben sind. Am wichtigsten ist jedoch: Alle sind in Sicherheit.