Hunger in Ostafrika | Bildung und Essen für die ganze Familie
Es ist heiß und windig, als Talaso Ibrahe sich auf den Weg zum Lebensmittelladen macht. Am Rand des Dorfs stehen ein paar Palmen, die noch grüne Blätter tragen. Doch der Schein trügt: Die Pflanzen sind längst vertrocknet. Laut den vereinten Nationen durchlebt Kenia aktuell die verheerendste Dürre seit dem Jahr 1981. Die historische Dürre Wassernot hat im Norden Kenias überall ihren Tribut gefordert: bei Pflanzen und auch Tieren.
Alleine im Ort Gas im wüstenartigen Bezirk Marsambit sterben im Schnitt 25 Kamele am Tag. Viehherden sind allerdings die Einkommensquelle und Lebensgrundlage vieler Familien in Marsambit. Nun sind , auch Talaso und ihre Familie sind auf Überlebenshilfe angewiesen. Ihre Tiere - und damit ihre Lebensgrundlage - können unter den extremen Wetterbedingungen nicht überleben. In Gas im wüstenartigen Bezirk Marsabit sterben 25 Kamele pro Tag. Und sie sind in ihrer Not nicht alleine: Zehn Millionen Menschen in Kenia leiden inzwischen aufgrund der Dürre an Hunger und Mangelernährung. Das ist ein Fünftel der gesamten Bevölkerung des Landes.
Die Ukraine und ihre Auswirkungen: weit entferne Opfer des Krieges
Der Krieg in der Ukraine fordert auch jenseits des Mittelmeeres seine Opfer. Durch den Ausfall der Weizenlieferungen aus dem fruchtbaren Land haben sich die Getreidepreise stark erhöht. Auf einigen Märkten Kenias ist der Preis für Weizen um fast 50% gestiegen. Wer zuvor schon wenig Geld zur Verfügung hatte, kann sich nun in Kenia kein Weizen mehr leisten.
"Die Not ist überwältigend. Das ist eine noch nie da gewesene Situation", beschreibt Isacko Molu, Direktor der Caritas in Marsabit, die Lage vor Ort. Als Experte der humanitären Hilfe ist er Ansprechpartner für viele Menschen: "Manchmal bekomme ich nachts Notrufe." Als Kind hat er selbst erfahren, was es heißt, Hunger zu leiden. Er kennt das Gefühl, wenn eine Mutter endlich mit etwas zu essen nach Hause kommt. Deshalb möchte er die Menschen vor Ort bestmöglich unterstützen.
Hunger in Ostafrika: Normalität in schwierigen Zeiten
Von den Mitarbeitenden der Caritas Marsabit erhält Talaso Ibrahe regelmäßig einen Lebensmittelgutschein im Wert von 7.000 Kenianischen Schilling. Damit kann sie sich im lokalen Shop Nahrungsmittel kaufen und für einen Monat ihre Familie ernähren. Auch heute tauscht Talaso Ibrahe ihren Gutschein gegen Lebensmittel, die lange halten und satt machen, wie Mais, Reis und Bohnen. "Seit die Caritas uns unterstützt, können wir etwas aufatmen", berichtet die Mutter von vier Kindern. Am Abend will sie für ihre Familie kochen.
Jetzt für die Menschen in Ostafrika spenden
Gemeinsam mit den Gemeinden identifiziert die Caritas Marsabit Haushalte, die Unterstützung brauchen. An fünf verschiedenen Standorten kooperiert die Caritas mit mehreren Lebensmittelgeschäften. Dadurch können 500 Haushalte einmal im Monat mit Lebensmitteln versorgt werden. Die Vorteile der Gutscheine sieht Isacko Molu in der Wahlfreiheit: "Die Menschen bekommen nicht einfach Lebensmittel vorgesetzt, sondern behalten ein Stück Normalität bei und können selbst gezielt in den Geschäften einkaufen gehen." So finden die Familien genau das an Nahrungsmitteln, was ihnen gerade fehlt.
Ansturm in der großen Pause - gegen den Hunger in Ostafrika
Die Schule in Gas, auf die auch Talaso Ibrahes Tochter Arbe geht, wird ebenfalls von der Caritas unterstützt. In der Mittagspause erhalten hier alle Kinder eine warme Mahlzeit. Arbe isst das Essen allerdings nie auf dem Schulhof, sondern nimmt es mit nach Hause, um es mit ihrem kleinen Bruder zu teilen. Er geht noch in den Kindergarten. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln ist in Orten wie Gas besonders wichtig, denn 884.500 Kinder unter fünf Jahren sind in Kenia akut unterernährt - das ist jedes vierte Kind.
Alle 48 Sekunden stirbt ein Mensch an Hunger.
Spende jetzt, damit die Menschen in Ostafrika überleben können.
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