Erdbeben trifft auf Bürgerkrieg in Myanmar
In Myanmar herrscht seit 2021 Bürgerkrieg, seit einem Militärputsch wird das Land von einer Militärjunta regiert. Tausende sind bereits aus ihrer Heimat geflohen und das Land findet keine Ruhe.
Nun hat auch noch ein schweres Erdbeben das Land heimgesucht. Das Ausmaß der Zerstörung weitreichend, aktuelle Berichte sprechen von mehr als 3.000 Todesopfern. Das Epizentrum des Bebens war in der Nähe der Stadt Mandalay. Dort haben die großen Krankenhäuser der Stadt sehr schnell begonnen, zahlreiche Verletzte zu betreuen. Auf den Straßen hausen nun die Menschen, deren Häuser eingestürzt sind.
Thailand: Erdbebenschäden
Auch in Bangkok führten die Erschütterungen zu großer Panik; Menschen verließen in Angst ihre Häuser, und ein im Bau befindliches Hochhaus stürzte ein, wobei mehrere Arbeiter verschüttet wurden.
Hilfe für die Betroffenen
Caritas international steht den betroffenen Menschen in Myanmar und Thailand bei. Wir haben bereits eine Soforthilfe von 300.000 Euro auf den Weg gebracht.
Myanmar: Verteilung von Hilfsgütern nach dem ErdbebenFoto: Caritas and the Church in Myanmar
In den vom Erdbeben am stärksten betroffenen Regionen Mandalay und Sagain, Taungngoo sowie Taunggyi haben Caritas und Kirche in Myanmar umfangreiche Hilfsmaßnahmen organisiert. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen die Menschen mit dem Nötigsten.
Unsere Hilfsmaßnahmen im Überblick:
- Nahrung sichern
Wir unterstützen die Menschen vor Ort mit Lebensmitteln oder Bargeld, damit sie auf lokalen Märkten selbst einkaufen können. Wo es sichere Märkte gibt, setzen wir bevorzugt Bargeldhilfen ein – so helfen wir den Familien und stärken gleichzeitig die lokale Wirtschaft.
- Ein Dach über dem Kopf
Viele Menschen wurden durch das Erdbeben obdachlos. Wir helfen ihnen mit Notunterkünften – entweder in Gemeinschaftseinrichtungen oder durch die Bereitstellung einfacher Unterkünfte. Wir stellen ihnen Bettzeug und Hygieneartikel zur Verfügung, damit sie ein Stück Alltag zurückbekommen.
- Sauberes Wasser und Hygiene
In den zerstörten Gebieten sorgen wir für den Zugang zu sauberem Wasser, Waschmöglichkeiten und Toiletten – sowohl in Notunterkünften als auch für Familien, deren sanitäre Anlagen beschädigt wurden. So beugen wir Krankheiten vor und schaffen ein Mindestmaß an Hygiene. - Gesundheit
Die Gesundheitsversorgung ist zusammengebrochen - wir unterstützen die Menschen mit mobilen Klinken, verteilen Erste-Hilfe-Kits und organisieren und finanzieren Überweisungen in Krankenhäuser für dringend benötigte Behandlungen. - Schutz
Speziell für Kinder werden nun Zentren aufgebaut, in denen sie psychosoziale Unterstützung erhalten und einen sicheren Raum zur Verarbeitung des Erlebten. Menschen mit besonderen Bedürfnissen (ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen) werden individuell gemäß ihrer Bedürfnisse unterstützt. Gemeinden klären wir bezüglich der Gefahren von Nachbeben und möglichen Vorsorgemaßnahmen auf.
Unsere Fachkraft Anastasia berichtet aus Bangkok
Nach dem schweren Erdbeben in Myanmar ist auch in Bangkok die Sorge groß. Unsere Kollegin Anastasia ist derzeit vor Ort und koordiniert die Soforthilfe mit lokalen Partnerorganisationen. In diesem kurzen Video berichtet sie über die aktuelle Lage, die ersten Hilfsmaßnahmen und darüber, wie dringend jetzt Unterstützung gebraucht wird – insbesondere für die betroffenen Menschen in den ländlichen Regionen in Myanmar.