Aus vergangenen Flutkatastrophen im In- und Ausland haben wir viel Expertise gewonnen und wissen, dass Hilfe vor allem dann benötigt wird, wenn sich das Wasser längst zurückgezogen hat. Beim Wiederaufbau und Heilen der Wunden, die ein solch traumatisches Ergebnis hinterlässt.
Philipp Schröder, Fluthilfe-Experte von Caritas international
Hochwasser in Süddeutschland: Caritas-Einrichtungen schwer betroffen
Mathias Abel, Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Region Günzburg – Neu-Ulm, berichtet von schweren Schäden in den Caritaseinrichtungen. „Anfangs hatten wir noch gehofft, dass wir wenigstens das Wichtigste retten können. Doch dann ging alles so schnell …“, sagt Geschäftsführer Abel. Er sei erschüttert. Die Caritas habe alle ihre Termine, Beratungs- und Öffnungstermine absagen müssen. Er bittet dringend um Spenden, damit die Dienste und Angebote für Menschen, die ohnehin schon in einer Notlage leben, so schnell wie möglich wieder öffnen zu können.
Das Hochwasser hat ebenfalls zahlreiche Einrichtungen und Dienste des Diözesan-Caritasverbands München-Freising getroffen. Besonders im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, aber auch in den Landkreisen Freising und Dachau kam es durch überflutete Keller und Gemeinschaftsräume sowie durch Stromausfälle und blockierte Straßen zu erheblichen Beeinträchtigungen. Die Caritas München-Freising bittet um Spenden, damit sie Nothilfe leisten, die Menschen versorgen und die beschädigten Einrichtungen bald wieder öffnen können.
Die Nothilfen der Caritas in den Hochwasser-Gebieten
Trotz der Einschränkungen, und obwohl sie teilweise selbst von dem Hochwasser schwer betroffen sind, helfen die Caritas-Mitarbeitenden den Menschen in Not:
"Dass wir selbst betroffen sind, hält uns nicht auf."
- In Pfaffenhofen an der Ilm bietet das Caritas-Zentrum eine vorübergehende Notfall-Hotline an. Betroffene, die eine akute Belastung aufgrund der gegenwärtigen Situation erleben, können sich unter folgender Telefonnummer melden: 0160/89 656 24. Außerdem fährt ein Beratungs-Bus durch die Hochwasser geschädigten Ortschaften und hilft den Betroffenen die Formulare auszufüllen, die sie für die Beantragung der staatlichen Hochwasserhilfen brauchen.
- In Günzburg sind die Caritas-Begegnungsstätte für psychisch Kranke, der Buchladen samt Beschäftigungsprojekt, Caritas-Büros und die Vorratskammern der Tafel den Wassermassen zum Opfer gefallen. Der Schock sitzt tief, doch das Caritas-Team hat es trotzdem innerhalb weniger Tage geschafft, Ersatzräume zu organisieren. Die mobilen Pflegedienste laufen wieder, seit letztem Dienstag hat die Tafel wieder geöffnet – der Andrang ist groß.
- In Schrobenhausen haben die Mitarbeitenden den überfluteten Caritas-Laden kurzerhand provisorisch wieder aufgebaut – die Klamotten und Haushaltsgegenstände verschenken sie an Menschen, die durch die Flut alles verloren haben. Betroffene könne in dem Caritas-Haus ihre Kleidung waschen, duschen und warm zu Mittag essen. Geschulte Fachkräfte stehen bereit, um mit traumatisierten Menschen über das Erlebte zu reden.
- In Offingen musste eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung evakuiert werden. Die Bewohner_innen sind in anderen Caritas-Einrichtungen ungekommen. Sie werden engmaschig betreut.
- Die Caritas Passau stellt ihren Schwesterorganisationen auf Anfrage eine Flotte Bautrockner zur Verfügung.
Mit Hilfe Ihrer Spende stehen wir den Betroffenen des Hochwassers und den Kolleg_innen vor Ort zur Seite. Vielen Dank!