Unsere Partner von der ukrainischen Caritas berichten, dass insbesondere die Familien, die in den Städten und Dörfern entlang der Frontlinien leben, immer wieder kein Wasser, Strom, oder Gas zur Verfügung haben. Im Winter fehlt es an Heizmaterial, und auch die Supermärkte und Krankenhäuser können den Betrieb aufgrund der zerstörten Infrastruktur nicht durchgehend aufrechterhalten. „Der Zugang zum Nötigsten ist für die Menschen zu einem täglichen Kampf geworden“,
berichten unsere Caritas-Kolleg_innen vor Ort. Auch sie leiden unter dem Krieg – doch ihre Arbeit für die Menschen in Not gibt ihnen Hoffnung und Kraft.
Caritas-Helfer_innen unermüdlich im Einsatz - 200 Notunterkünfte für Menschen auf der Flucht
Tag und Nacht sind hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas in rund 70 Zentren und in 200 Notunterkünften im Einsatz. Seit den ersten Kriegstagen verteilen sie Lebensmittelpakete, Decken, Kleidung und Hygienesets an die Betroffenen. Die Hilfe in den Krisenzentren und Notunterkünften richtet sich insbesondere an Ukrainerinnen und Ukrainer, die durch den Krieg im eigenen Land vertrieben sind. Sie haben oft alles verloren und leiden unter den traumatischen Erlebnissen. Die Caritas bietet ihnen psychosoziale Betreuung an.
Krisenmanager_innen, Psycholog_innen, Sozialarbeiter_innen und Jurist_innen unterstützen die Kriegsversehrten und die Opfer von geschlechterspezifischer Gewalt. Die Caritas-Fachleute behandeln die seelischen Wunden und schweren Traumafolgen, leisten Rechtsbeistand und unterstützen die Geflüchteten bei der Suche nach ihren Familienangehörigen oder bei der Wiederbeschaffung wichtiger Papiere.
Bisher hat die Caritas mit ihren Hilfen drei Millionen Menschen erreicht.
Doch nicht alle, die Hilfe brauchen, können in die Caritas-Krisenzentren kommen. Vor allem alte und kranke Menschen bleiben oft in ihren Wohnungen, weil sie zu schwach sind, um zu fliehen. Deswegen ist die Caritas auch mit mobilen Teams und zahlreichen Freiwilligem im ganzen Land unterwegs. Nahe der 1200 Kilometer langen Frontlinie besuchen sie hilfsbedürftige Menschen in abgelegenen Ortschaften und bringen ihnen das Nötigste vorbei. Fachkundige Pflegekräfte versorgen alte, kranke und körperlich eingeschränkte Patient_innen.
Die Caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter helfen den Betroffenen auch bei der Reparatur von Häusern und Wohnungen, die durch Bombenangriffe beschädigt wurden. Sie ersetzen Fenster und Türen, und decken Dächer neu, damit die Menschen nicht erfrieren.
Diese Hilfsmaßnahmen richten sich immer an Menschen, die besonders hilfsbedürftig sind und sehr stark unter den Kriegsfolgen leiden. Zu diesen Gruppen gehören insbesondere die vielen Kinder, die im Krieg aufwachsen müssen. Für sie hat die Caritas in ihren Zentren sogenannte Child-Friendly-Spaces eingerichtet. Das sind kindgerecht gestaltete Räume, gefüllt mit Büchern, Spielen und Lernmaterialien.
Um unsere Arbeit für die Menschen in der Ukraine wie geplant fortzusetzen, sind wir dringend auf Ihre Spenden angewiesen. Jeder Beitrag hilft. Vielen Dank!
Psychosoziale Hilfe für Kriegskinder
Es gibt Kuschelecken, Rückzugsräume und Platz für Kunsttherapie-Sitzungen. Jeder Child-Friendly-Space wird mit mindestens drei Fachleuten besetzt: Einer Psychologin, einem Sozialarbeiter und einer Pädagogin. Hinzu kommen freiwillige Helferinnen und Helfer. Die Pädagog_innen sind für die Freizeitangebote zuständig. Die Sozialarbeiter_innen unterstützen die Kinder beim Lernen, fördern das soziale Miteinander und schaffen eine positive und freundliche Atmosphäre. Die Caritas-Fachkräfte haben stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Kinder und auch für deren Angehörige.
Doch es gibt Momente, da können auch die Caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter nicht mehr. Beinahe jeder und jede von ihnen hat selbst traumatische Erfahrungen gemacht oder Verwandte im Krieg verloren. Um die psychische Gesundheit unserer mutigen Kolleg_innen zu erhalten, finanzieren wir daher - dank Ihrer Spenden - Supervisionen und psychologische Betreuung für die ukrainische Belegschaft. Denn durch ihren unermüdlichen Einsatz und ihren großen Mut stehen wir weiterhin eng an der Seite der ukrainischen Bevölkerung und helfen immer dort, wo wir dringend gebraucht werden.