Jemen: Nothilfe und Zukunftschancen
Über 21 Millionen Menschen und damit mehr als 80 Prozent der Bevölkerung des Jemens sind auf humanitäre Hilfe angewiesen - viele wurden innerhalb ihres Landes vertrieben und leiden Hunger. Knapp 13 Millionen Menschen sind akut überlebensgefährdet. Über 400.000 Kindern droht akut der Hungertod.
Wirksame Hilfe der Caritas
Die Arbeit der Caritas im Jemen hat einerseits das Ziel, die Ernährungssituation der Menschen in der Region Amran zu verbessern, aber auch durch Bildungsangebote einigen Jeminitinnen und Jeminiten wieder eine Zukunft zu schenken.
- Bedürftige Menschen erhalten Bargeldhilfen bzw. Beschäftigungsmöglichkeiten, die direkt entlohnt werden (sog. Cash for work-Maßnahmen).
- Kleinbauern werden durch Fortbildungen darin unterstützt, ihren Ertrag zu steigern.
- Junge Menschen erhalten eine Aus- und Weiterbildung zu medizinischen Fachkräften, wodurch auch das Gesundheitssystem gestärkt wird.
Leisten Sie Nothilfe und geben Sie Zukunftschancen!
Ausbildungsprogramm für junge Erwachsene
Das Gesundheitssystem im Jemen funktioniert kaum. Laut UNOCHA haben knapp 20 Millionen Menschen keinen Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung. Gleichzeitig sind unzählige Jugendliche arbeitslos aufgrund mangelnder Bildung.
Das Projekt der Caritas versucht, beide Probleme zu einer Lösung zusammenzuführen: Ein Ausbildungsprogramm für 100 junge Erwachsene bis 2024 ermöglicht Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen, ihren Personalbedarf besser zu decken und damit, Humanitäre Hilfe zu leisten. Die Jugendlichen wiederum bekommen eine fundierte Ausbildung und eine realistische Chance auf eine berufliche Zukunft in dem ansonsten so chancenarmen Land. Da die Einkommensmöglichkeiten für Frauen im Jemen besonders schwierig sind, wird auf eine ausgewogene Verteilung der Geschlechter bei diesem Programm stets geachtet.
Caritas international setzt das Projekt gemeinsam mit ihren US-amerikanischen Kolleginnen und Kollegen von Catholic Relief Services (CRS) sowie der Partnerorganisation Education For Employment (EFE) um.
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Zur Situation
Mehr als 380.000 Menschen wurden nach UN-Angaben bislang in dem Konflikt getötet. Wie viele Menschen durch Hunger und die schlechte medizinische Versorgung starben, ist kaum abzuschätzen. Um dieses stille Sterben in einem Konflikt einzudämmen, dessen Ende kaum absehbar ist, leistet Caritas international Nothilfe und bildet medizinisches Personal aus.
Gesundheitsversorgung - ein knappes Gut
Das Gesundheitssystem im Jemen funktioniert nur marginal - nur die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen ist voll funktionsfähig. Zu den Herausforderungen im Gesundheitswesen gehört der Mangel an qualifiziertem medizinischem Personal sowie an Medikamenten und medizinischen Geräten. Zudem sind laut Vereinten Nationen die Kapazitäten für Prävention und Bekämpfung von Epidemien unzureichend, vor allem bei Cholera. Es mangelt an sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen, angemessenem Fallmanagement und Impfungen.
Auf dem Arbeitsmarkt sieht die Lage ebenfalls verheerend aus. Er stand bereits vor dem Konflikt vor strukturellen Herausforderungen: Die Unfähigkeit der Wirtschaft, genügend Arbeitsplätze zu schaffen, um einer wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden, der Mangel an relevanten Kenntnissen der Jugendlichen und die geringe Erwerbsbeteiligung, insbesondere von Frauen. Nach Schätzungen der Weltbank aus dem Jahr 2022 sind Jugendliche im Jemen fast doppelt so oft arbeitslos wie Erwachsene. Über 25 Prozent der jungen Bevölkerung sind weder in den Arbeitsmarkt integriert noch in der Lage, kurzfristig in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Jemen hat zudem eine der niedrigsten Erwerbsquoten von Frauen weltweit, mehr als neun von zehn Frauen nehmen nicht am Wirtschaftsleben teil. Damit nimmt Jemen den vorletzten Platz im Global Gender Gap Index 2021 ein.
Die Arbeit der Caritas im Jemen versucht, Antworten auf diese Probleme zu finden und den Menschen trotz der schwierigen Sicherheitslage zur Seite zu stehen.