Burundi: Caritas chartert Hilfstransporte für rund 300.000 Zwangsinternierte / Nach Ermordung von zwei UN-Mitarbeitern ziehen Hilfsorganisationen ...

Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes,Caritas international
22.10.1999

Burundi: Caritas chartert Hilfstransporte für rund 300.000 Zwangsinternierte

Nach Ermordung von zwei UN-Mitarbeitern ziehen Hilfsorganisationen ihre Helfer ab / Prekäre Versorgungslage in den Lagern

Freiburg, 22. Oktober 1999: Zwei Transportflugzeuge bringen am Wochenende im Auftrag der Caritas international 25.000 Decken und 280.000qm Plastikplanen vom belgischen Oostende in die burundische Hauptstadt Bujumbura. Die Hilfsgüter im Wert von 600.000 DM, die zur Hälfte von der Bundesregierung finanziert wurden, werden dort über die örtlichen Pfarreistrukturen an die in Lagern zwangsinternierte Bevölkerung verteilt. Schätzungen zufolge hat das burundische Militär seit Ende September etwa 300.000 Menschen im Gebiet rund um die Hauptstadt in mehr als 30 provisorischen Lagern zusammengetrieben. Das Militär will durch die Zwangsinternierung der Zivilbevölkerung die in diesem Gebiet operierenden Rebellen besser verfolgen können.
Nachdem ein UN-Team am 12. Oktober beim Besuch eines Lagers angegriffen und sieben Burunder sowie zwei ausländische UN-Mitarbeiter getötet worden waren, haben die UNO und die meisten dort tätigen Hilfsorganisationen die Hälfte ihrer Mitarbeiter aus Burundi ausgeflogen und ihre Aktivitäten weitgehend eingestellt. Die Versorgungslage in den Lagern, die zum Teil über keinerlei sanitäre Einrichtungen verfügen, wird unterdessen immer prekärer. Die internationale Caritas ist eine der wenigen Hilfsorganisationen, die in Burundi über eigene Strukturen verfügen und somit eine sachgemäße Verteilung der Hilfsgüter gewährleisten können.