Hilfen für Flüchtlinge in Montenegro Jugoslawische Caritas befürchtet humanitäre Katastrophe

Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes,Caritas international
23.04.1999

Hilfen für Flüchtlinge in Montenegro

Jugoslawische Caritas befürchtet humanitäre Katastrophe

Freiburg/Belgrad, 23.4.1999. Die Caritas verstärkt ihre Hilfen für Kosovoflüchtlinge in Montenegro. Dort werden rund 12.500 Flüchtlinge mit Lebensmittelcoupons versorgt. Bereits in den letzten Wochen hat die Caritas in der Hafenstadt Bar 3.200 Konfliktopfer versorgt. Für die Betreuung zusätzlicher Vertriebener der vergangenen Tage sowie die Beschaffung von Hilfsgütern wie Feldbetten, Medikamente und Zelte hat Caritas international in Freiburg weitere 150.000 Mark bereitgestellt. Rund 80.000 Inlandsvertriebene aus dem Kosovo und circa 25.000 bis 30.000 Flüchtlinge aus Kroatien und Bosnien bilden mittlerweile 18 Prozent der Bevölkerung Montenegros.
Die Caritas in Belgrad berichtet, daß sich in Serbien rund 150.000 Vertriebene aus dem Kosovo aufhalten. Sowohl sie wie auch die lokale Bevölkerung benötigten dringend Unterstützung. Zu den Folgen der Nato-Angriffe berichtet die Caritas: "Es gibt viele Wohnhäuser, Gesundheits- und Sozialzentren, die zerstört wurden Einige Städte haben keine regelmäßige Wasser und Stromversorgung mehr. Da viele Brücken und Fabriken zerstört sind, stellt sich die Frage, wie die Menschen in Zukunft leben sollen. Es gibt die ernsthafte Gefahr einer humanitären Katastrophe".
Das Caritasnetzwerk plant zusammen mit der jugoslawischen Caritas ein Wiederaufbauprogramm von Wohnhäusern in der Region Nis.