Die Hilfe der Caritas hat vier Säulen
Rehabilitation: Freiwillige und Familienangehörige lernen einfache spielerische und therapeutische Übungen, um sie mit den behinderten Kindern durchzuführen. Gerade bei Kindern mit Behinderung ist die Frühförderung extrem wichtig, damit sie ihre physischen und geistigen Kräfte und Fähigkeiten bestmöglich entwickeln können. Für die Freiwilligen finden regelmäßig Schulungen statt. Der Austausch untereinander hilft ihnen, ihre oft bedrückenden Erfahrungen zu verarbeiten.
Integration: Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen werden in die eigene Familie, in Regelschulen, Regelausbildungsstätten, Arbeitsstellen und Entwicklungsprojekte integriert. Eltern, Lehrpersonal und Arbeitgebende erhalten professionelle Hilfe und Begleitung durch die Fachkräfte der Caritas sowie durch eigens hierfür geschulte Freiwillige.
Öffentlichkeitsarbeit: Noch immer sind mangelnde Aufklärung und fehlende Information die häufigsten Probleme der Betroffenen. Kulturell bedingt ist die Vorstellung weit verbreitet, dass Behinderung ansteckend sei. Die Geburt eines behinderten Kindes wird als Schande angesehen. Es ist eine wichtige Aufgabe, diese negative Einstellung der Menschen zu ändern. Durch Vorträge in Gemeinden, Schulen und Gesundheitszentren sollen diese Vorurteile überwunden werden.
Die Sozialarbeitenden klären Dorfbewohner, Eltern und Lehrpersonal über Ursachen und Folgen von Behinderung auf. Im Kontakt mit den Schulen geht es ihnen darum, Schulrektorinnen und -rektoren wie auch das Lehrpersonal zu überzeugen, dass sie Kinder mit Behinderung in die Regelschulen aufnehmen.Gut ausgebildete Lehrkräfte sind nötig, um den Schulbesuch als solchen ebenso wie eine qualitativ gute Ausbildung zu gewährleisten. Caritas-Mitarbeitende informieren ihre Kolleginnen und Kollegen im staatlichen Gesundheitsdienst zu Themen wie "Alarmzeichen für Entwicklungsstörungen und Behinderungen"
Netzwerk- und Lobbyarbeit: Netzwerke von Vertreter/innen öffentlicher, kirchlicher und privater Einrichtungen und Organisationen setzen sich gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen für deren Rechte ein. Ziel ist, auf die politisch Verantwortlichen in Kommunen, Präfekturen und der Zentralregierung einzuwirken, damit sie die bestehende Gesetzgebung für Menschen mit Behinderung respektieren und deren Situation verbessern. Dabei haben sich die Zusammenarbeit und der grenzüberschreitende Erfahrungsaustausch zwischen den Verantwortlichen ähnlicher Projekte in anderen süd- und mittelamerikanischen Ländern (Peru, El Salvador, Honduras und Nicaragua) in den vergangenen Jahren als sehr hilfreich erwiesen. Das Ziel ist, dass Menschen mit Behinderung, Eltern und Angehörige zu Protagonisten werden, die ihre eigenen Interessen vertreten und ihre Rechte gegenüber staatlichen Behörden und anderen Institutionen selbst einfordern können. Sie sollen langfristig unabhängig von der Unterstützung der Caritas werden.
November 2016