Mittlerweile gibt es über 500 illegale Goldgräberstätten auf dem traditionellen Gebiet der Munduruku. Die Auswirkungen auf die Gesundheit der indigenen Gemeinschaften sind verheerend – sie verfügen über weniger trinkbares Wasser, die Fische sterben, und ihre Jagd- und Anbaugebiete werden zerstört. Der Goldabbau führt zudem zu sozialen Spannungen und Konflikten, da er ohne die Zustimmung der indigenen Gemeinschaften betrieben wird, und die Bemühungen der Indigenen untergräbt, ihre Territorien als geschützte Gebiete anerkennen zu lassen. Der Bergbau bringt neben Krankheiten auch Alkoholismus und Drogen in die Dörfer und spaltet die indigenen Gemeinschaften.
Das Ziel: eine Zukunft ohne illegalen Goldabbau schaffen
Er berichtet von den Konflikten: "In den letzten Jahren sind wir in viele Konflikte mit den Goldgräbern geraten. Wir haben die Goldsucher angeprangert, die unser Land, das Land der indigenen Bevölkerung, ausbeuten. Wir wissen alle, dass diese Ausbeutung illegal ist. Die Nicht-Indigenen wollen unser Land übernehmen und es zerstören. Sie bringen Krankheiten, Alkohol und Drogen mit. Das widerspricht komplett unserer Kultur, unseren Bräuchen und unserer Sprache.
Einige sagen, die Goldminen bringen Arbeit zu uns. Aber wir Indigene sollten nicht im Bergbau arbeiten. Wir brauchen andere Einkommensquellen, die den Boden nicht zerstören. Wir bauen Kaffee an und verkaufen es – ohne zu zerstören, oder den Wald abzuholzen.
Aber es ist nicht einfach, Arbeit zu finden, denn oft fehlt das Geld, um die Vorhaben umzusetzen. Heute sehen wir, dass viele junge Leute deswegen doch lieber im Bergbau arbeiten, um ihre Familien zu ernähren. Aber das ist keine Lösung. Goldabbau zerstört nicht nur die Umwelt, sondern auch das Leben von Menschen, vor allem das Leben junger Menschen.“
Widerstand gegen den illegalen Goldabbau
Aldira Akai Munduruku ist die Schwägerin von Juarez Saw Munduruku und Sprecherin für die Munduruku-Frauen. Sie erzählt uns von ihren Erfahrungen mit den Goldgräbern und wie sie und ihre Gemeinschaft mit der Bedrohung umgehen.
Aldira Akai Munduruku berichtet, dass sich inzwischen einige Munduruku-Gemeinschaften bewusst dazu entscheiden, in der Nähe der illegalen Goldgräberstätten zu siedeln: "Wir formieren uns dort, wo die Goldgräber sind, um unser Territorium zu verteidigen. Wir wissen, dass wir uns damit Bedrohungen aussetzen, denn die Goldgräber sind bewaffnet. Aber wir sind stark und vereint, und zeigen ihnen, dass wir sie nicht gewinnen lassen.“
Die Munduruku-Sprecherin erzählt von einer Begebenheit aus dem Jahr 2019: "Wir erfuhren damals, dass Goldgräber mal wieder in unser Gebiet eingedrungen waren. Also haben wir alle zusammengerufen. Verwandte von überall kamen. Auch Frauen und Kinder waren dabei. Gemeinsam entschieden wir, den Eindringlingen gegenüberzutreten, die mit Maschinen kamen."
Die Munduruku gründeten ein Dorf genau dort, wo die Goldgräber schürfen wollten, und behinderten damit ihrer Arbeit. "Ja, ich hatte Angst“, erzählt Aldira Akai Munduruku. „Aber es waren viele von uns dort und in dem Moment fühlten wir uns stark. Wir haben nicht angegriffen – wir haben den Eindringlingen das Gespräch angeboten.“
Mittels Kameras, einer Drohne und einem Funkgerät dokumentierte die indigene Widerstandsgruppe die Übertritte der Goldgräber, um später dagegen gerichtlich vorzugehen. Das setzte sie unter Druck. Am Ende siegten der Mut und die Entschlossenheit der Munduruku-Gemeinschaft, ihr Land gegen die Übergriffe zu verteidigen. Die Goldgräber gaben auf und zogen ab. Der Vorfall unterstreicht die Bedeutung von modernen Technologien als Mittel zur Wahrung der indigenen Rechte. Caritas international finanziert Drohnen für die Munduruku-Gemeinschaft, damit sie immer verfolgen können, wo illegale Übertritte in ihrem Territorium stattfinden.
Helfen Sie uns, das Land der Munduruku zu schützen! Der illegale Goldabbau bedroht ihre Existenz. Ihre Unterstützung ermöglicht es uns, gegen die Zerstörung vorzugehen und die natürlichen Ressourcen zu schützen, von denen wir alle abhängig sind.